Ausbauhaus: Definition, Kosten & Modelle im Vergleich

Das Ausbauhaus bietet eine Vorstufe zum Fertighaus. Im Gegensatz zum schlüsselfertigen Fertighaus handelt es sich bei einem Ausbauhaus um den fertigen Rohbau, wobei der Innenausbau vom Eigentümer selbst übernommen wird. Aus diesem Grund ist auch die Bezeichnung Mitbauhaus geläufig. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile und Nachteile von Ausbauhäusern, ihre Kosten und die unterschiedlichen Ausbaustufen.

Ausbaustufen

Ein Mitbauhaus ist per Definition lediglich der Rohbau, der hinsichtlich verschiedener Ausbaustufen unterschieden werden kann. Die Ausbaustufe beschreibt den Grad der Vorfertigung, und es gibt Mitbauhäuser, die bereits über ein Heizsystem und sanitäre Anlagen verfügen, während andere lediglich die Gebäudehülle liefern. Die genaue Definition der Ausbaustufen kann von Anbieter zu Anbieter variieren. Im Folgenden einige Beispielhäuser mitsamt Kosten und Größe, die auch als Ausbauhaus erhältlich sind.

Beispielhäuser in Fertigbauweise

Kosten

Da es sich bei Ausbauhäusern gewissermaßen nur um halbfertige Häuser handelt, sind die Preise deutlich geringer als bei schlüsselfertigen Häusern. Die genauen Kosten hängen auch von der Art des Gebäudes ab. Ein Holzhaus ist normalerweise günstiger als ein Massivbau, und bei einem Einfamilienhaus entstehen höhere Kosten als bei einem Ferienhaus. Als Richtwert können Eigentümer mit 800 bis 1.000 Euro pro Quadratmeter bei einem Ausbauhaus rechnen.

Leistungen eines Mitbauhauses

Bei den meisten Mitbauhäusern handelt es sich keineswegs nur um den nackten Rohbau. Unabhängig von der Ausbaustufe gibt es bestimmte Leistungen, die in dem Lieferumfang eines Ausbauhauses üblicherweise bereits enthalten sind:

• Eingedecktes Dach: Das Dach ist mit Dachziegeln eingedeckt und abgedichtet gegen Regen. Außerdem besitzt es bereits einen Schornstein samt Abgasführung.
• Dämmung: Üblicherweise verfügt ein Mitbauhaus bereits über eine Außenwanddämmung. Die Fassade ist verputzt beziehungsweise verkleidet.
• Fenster und Türen: Türen und Fenster samt Rollläden und Schloss sind meist im Leistungsspektrum enthalten.
• Rohr- und Kabelleitungen: Während Heizung und Bad noch fehlen, ist die Infrastruktur in Form von Rohrleitungen bereits vorhanden. Auch Elektrokabel sind in der Regel schon verlegt.
• Treppen: Treppen sind bereits vormontiert, ebenso wie die dazugehörige Trittschalldämmung.
• Balkon: Sofern das Haus über einen Balkon verfügt, ist dieser in den meisten Fällen bereits im Lieferumfang enthalten.

Vor- und Nachteile von Ausbauhäusern

Vorteile

1. Kostenersparnis durch Eigenleistung: Wenn Eigentümer Tätigkeiten selbst übernehmen, können sie erheblich Kosten sparen.
2. Individuelle Auswahl der Handwerker: Bauherren können selbst bestimmen, welche Unternehmen den Innenausbau vornehmen. Dadurch haben sie die Möglichkeit, die besten Handwerker für ihre spezifischen Anforderungen auszuwählen.

Nachteile

1. Hoher Arbeitsaufwand: Bauherren erhalten nur ein halbfertiges Haus und müssen sich selbst um die Unternehmen, Planung und Koordination des Ausbaus kümmern. Das kann viel Zeit und Nerven kosten.
2. Risiken bei Eigenleistung: Der Ausbau in Eigenregie sollte nur von absoluten Bauprofis vorgenommen werden. Fehler beim Bau können schwerwiegende finanzielle und gesundheitliche Folgen für die späteren Bewohner haben.

Fazit

Ausbauhäuser bieten eine kostengünstige Alternative zum schlüsselfertigen Fertighaus. Sie eignen sich besonders für handwerklich begabte Eigentümer, die bereit sind, Zeit und Mühe in den Innenausbau zu investieren. Trotz der geringeren Kosten und der Möglichkeit zur individuellen Gestaltung des Innenausbaus, sollten potenzielle Bauherren die Herausforderungen und Risiken sorgfältig abwägen. Mit der richtigen Planung und den passenden Handwerkern kann ein Ausbauhaus jedoch eine attraktive und erschwingliche Option für den Traum vom eigenen Heim sein.