Das Bauen am Hang bietet einige Besonderheiten und Herausforderungen, die es von Bauprojekten auf ebener Fläche unterscheiden. Die Lage des Grundstücks spielt eine entscheidende Rolle, besonders die Himmelsrichtung des Hangs beeinflusst die Sonnenstunden im Haus. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die verschiedenen Ausrichtungen, Arten von Hanghäusern sowie die Vor- und Nachteile des Bauens am Hang.
Einfluss der Hanglage auf Sonnenstunden
Je nach Ausrichtung des Hangs variiert die Menge an Sonnenlicht, die das Haus erreicht:
- Nordhänge: Wenig Sonne, hauptsächlich Schatten.
- Südhänge: Maximale Sonneneinstrahlung, besonders im Winter vorteilhaft.
- Westhänge: Morgens wenig Sonne, nachmittags und abends volle Sonneneinstrahlung.
- Osthänge: Morgens viel Sonne, nachmittags und abends eher schattig.
Arten von Hanghäusern
Grundsätzlich gibt es zwei Arten, mit dem Gefälle umzugehen:
- Eingrabung: Das Haus wird in den Hang eingearbeitet, wobei ein Teil des Gebäudes von Erde umgeben ist.
- Pfahlhaus: Das Haus steht auf Stelzen, die das Gefälle auf der Hangseite ausgleichen.
Eingrabung
Beim Eingraben des Hauses in den Hang erhält das Gebäude auf der Hangseite eine natürliche Dämmung durch die umgebende Erde. Dies bietet thermische Vorteile, kann aber auch zusätzliche Abdichtungsmaßnahmen erfordern, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.
Pfahlhaus
Ein Pfahlhaus steht auf Stelzen oder Pfählen, die das Haus stützen und das Gefälle des Hangs ausgleichen. Diese Bauweise kann beeindruckende Aussichten bieten und die Integration in die Landschaft erleichtern.
Herausforderungen und Nachteile
Schutz vor Hangwasser
Bei Niederschlägen können Rinnsale entstehen, die die Hangseite herabfließen und Druck auf die Stützmauern ausüben. Um das Mauerwerk vor Wasserschäden zu schützen, müssen Bauherren die DIN-Norm 18195 zur Mauerabdichtung einhalten.
Aufwändigere Baustelleneinrichtung
Die Neigung des Grundstücks erschwert die Planung und das Einrichten der Baustelle. Zusätzliche Maßnahmen zur Sicherung gegen Erdrutsche und die kompliziertere Erschließung erhöhen die Baukosten.
Erschließungskosten
Der Anschluss an das öffentliche Versorgungsnetz ist bei Hanggrundstücken oft teurer und aufwändiger, da spezielle Lösungen für Wasser- und Stromleitungen erforderlich sind.
Vorteile von Hanghäusern
Großartige Aussicht
Ein Haus am Hang bietet oft eine beeindruckende Aussicht auf die umliegende Landschaft. Dieser weite Blick kann das Wohnerlebnis erheblich bereichern und die Mühen des Baus rechtfertigen.
Natürliche Außendämmung
Die zum Hang gerichtete Seite des Hauses profitiert von einer natürlichen Dämmung durch die Erde. Dies kann helfen, Heizkosten zu sparen und das Haus energetisch effizienter zu machen.
Einzigartiges Wohnerlebnis
Der besondere Schnitt und die Lage eines Hanghauses bieten ein einzigartiges Wohnerlebnis. Große Fensterfronten und Terrassen können die Verbindung zur Natur stärken und den Wohnkomfort erhöhen.
Fazit: Haus am Hang bauen
Der Bau eines Hanghauses erfordert mehr Planung und höhere Kosten, bietet aber im Gegenzug einzigartige Vorteile wie eine beeindruckende Aussicht und ein besonderes Wohnerlebnis. Bauherren müssen sich den Herausforderungen der Grundstückslage stellen, können jedoch durch sorgfältige Planung und geeignete Bauweisen ein einzigartiges Zuhause schaffen, das den erhöhten Aufwand rechtfertigt.