Minihaus: Anbieter Vergleich, Bauweisen und Preise im Check

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Kosten für Grundstück, Haus und Bau

Der Traum vom kleinen Wohnen kann auf zwei Arten verwirklicht werden: Entweder durch den Kauf eines schlüsselfertigen Hauses oder durch den Bau eines eigenen Hauses. Ein individuell vom Architekten geplantes Haus ist dabei in der Regel teurer als ein Fertighaus.

Kostenfaktoren im Vergleich

KostenfaktorenBau eines Minihauses (50 qm)Kauf eines Fertighauses (50 qm)
GrundstückVariiert je nach Lage und GrößeVariiert je nach Lage und Größe
Materialien50.000 Euro80.000 Euro
Arbeitsleistung50.000 EuroInklusive im Kaufpreis enthalten
Planung durch den Architekten5% – 10% der GesamtkostenNicht erforderlich, inklusive
Fundament10.000 Euro10.000 Euro
Gesamtkosten ohne Grundstück121.000 Euro90.000 Euro

Ein schlüsselfertiges Minihaus ist somit etwa 25 Prozent günstiger als ein gleich großes Architektenhaus. Sollte das Grundstück nicht erschlossen sein, fallen zusätzliche Kosten für den Anschluss an das öffentliche Strom- und Wassernetz an. Diese entfallen bei einem autarken Kleinhaus.

Gründe für das kleine Wohnen

Mini- und Tiny Houses haben sich von einer Nische zu einer populären Wohnform entwickelt. Große Fertighaushersteller wie SchwörerHaus oder Danwood bieten mittlerweile entsprechende Modelle an. Die Gründe, warum sich Menschen für diese Wohnform entscheiden, sind vielfältig:

  • Finanzielle Freiheit: Der Bau eines kleinen Hauses erfordert weniger finanzielle Mittel und ermöglicht eine schnellere Tilgung der Finanzierung. Laut einer Studie von Statista aus dem Jahr 2023 sparen Hausbesitzer von Minihäusern durchschnittlich 30% an Baukosten im Vergleich zu herkömmlichen Häusern.
  • Flexibilität: Viele Minihäuser, wie Wohncontainer und Mobilheime, können mittels Kran-Lkw an andere Standorte versetzt werden, was den Traum vom mobilen Wohneigentum ermöglicht. Diese Mobilität ist besonders attraktiv für junge Menschen und Digitalnomaden, die örtlich ungebunden leben möchten.
  • Geringerer Platzbedarf: Senioren, Paare, Singles und kleine Familien finden in Minihäusern genügend Raum. Auch Wohngemeinschaften sind heute oft kleiner als früher. Eine Umfrage des Deutschen Städte- und Gemeindebunds ergab, dass 40% der Befragten den Platz in ihrem Minihaus als ausreichend empfinden.

Baugenehmigung und Vorschriften

Baugenehmigung

Jedes fest installierte Wohngebäude, einschließlich Mini- und Tiny Houses, benötigt eine Baugenehmigung. Die Beantragung einer solchen Genehmigung umfasst mehrere Schritte und Anforderungen:

Bauantrag

Der Bauantrag muss bei der zuständigen Baubehörde eingereicht werden. Er enthält detaillierte Baupläne, die vom Architekten oder Bauingenieur erstellt wurden. Diese Pläne müssen den örtlichen Bauvorschriften und dem Bebauungsplan entsprechen.

Bebauungsplan

Der örtliche Bebauungsplan legt fest, welche Bauweisen und Nutzungen für bestimmte Grundstücke zulässig sind. Er enthält Vorschriften zur Dachform, Gebäudefläche, Bauhöhe und den Abständen zu Nachbargrundstücken. Es ist ratsam, den Bebauungsplan im Vorfeld genau zu studieren, um sicherzustellen, dass das geplante Minihaus den Anforderungen entspricht.

Statik und Sicherheit

Die Baupläne müssen statische Berechnungen enthalten, die die Sicherheit und Stabilität des Gebäudes gewährleisten. Diese Berechnungen werden von einem geprüften Statiker durchgeführt.

Gebäudeeffizienzgesetz (GEG)

Das GEG legt die energetischen Anforderungen an Gebäude fest und verfolgt das Ziel, den Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen im Gebäudebereich zu reduzieren. Für Minihäuser gelten die folgenden wesentlichen Bestimmungen:

  • Energieeffizienz: Minihäuser müssen bestimmte Energieeffizienzstandards erfüllen. Dies umfasst eine gute Wärmedämmung, energieeffiziente Fenster und Türen sowie eine effiziente Heizungsanlage. Der Nachweis erfolgt durch einen Energieausweis, der von einem zertifizierten Energieberater ausgestellt wird.
  • Erneuerbare Energien: Das GEG fordert, dass ein Teil des Energiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt wird. Dies kann durch die Installation von Solarthermie, Photovoltaik-Anlagen oder einer Wärmepumpe erfolgen.
  • Primärenergiebedarf: Der Primärenergiebedarf eines Minihauses darf bestimmte Höchstwerte nicht überschreiten. Der Primärenergiebedarf umfasst die gesamte Energiemenge, die zur Beheizung, Lüftung und Warmwasserbereitung benötigt wird, einschließlich der Energieverluste bei der Erzeugung und Verteilung der Energie.
  • Lüftung und Luftdichtheit: Die Anforderungen an die Luftdichtheit und die Lüftungssysteme sollen sicherstellen, dass keine Wärme unkontrolliert entweicht und die Raumluftqualität hoch bleibt. Mechanische Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung können hier von Vorteil sein.

Genehmigungsverfahren

Das Genehmigungsverfahren kann je nach Bundesland und Gemeinde variieren. Es ist daher ratsam, sich frühzeitig bei der zuständigen Baubehörde zu informieren und gegebenenfalls professionelle Hilfe durch Architekten oder Bauingenieure in Anspruch zu nehmen. Der gesamte Prozess von der Planung bis zur Genehmigung kann mehrere Monate in Anspruch nehmen, daher sollte ausreichend Zeit eingeplant werden.

Ein Liegenschaftsplan des Katasteramts kann bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück hilfreich sein. Bevor ein Grundstück erworben wird, sollte eine Bauvoranfrage (bis zu 50 Euro) bei der lokalen Behörde gestellt werden, um zu klären, ob das geplante Minihaus an diesem Standort genehmigt wird.

So finden Sie das passende Grundstück

Im Liegenschaftsplan des Katasteramts sind Parzellierungen und amtliche Benennungen vermerkt. Bei einem infrage kommenden Grundstück empfiehlt sich eine Bauvoranfrage, um sicherzustellen, dass das geplante Minihaus genehmigt wird. Freizeitgrundstücke und Schrebergartensiedlungen sind meist nicht erschlossen und dürfen nicht dauerhaft bewohnt werden.

Zusätzlich zur Baugenehmigung kann eine Genehmigung bezüglich der Energieeffizienz erforderlich sein, insbesondere für Minihäuser mit 50 qm Wohnfläche oder mehr. An- und Einsprüche von Nachbarn sollten im Vorfeld durch schriftliche Einverständniserklärungen geklärt werden.

Vor- und Nachteile des Wohnens auf kleinem Raum

Vorteile

  • Kostengünstiger als herkömmliche Häuser: Die geringeren Bau- und Unterhaltskosten ermöglichen finanzielle Freiheit.
  • Geringerer Energieverbrauch: Minihäuser sind energieeffizienter, da weniger Raum beheizt oder gekühlt werden muss. Eine Studie des Umweltbundesamtes zeigt, dass Minihäuser bis zu 40% weniger Energie verbrauchen.
  • Einfacheres und schnelleres Reinigen und Instandhalten: Weniger Fläche bedeutet weniger Aufwand bei der Pflege.
  • Flexibilität beim Standortwechsel: Mobile Minihäuser können leicht an neue Standorte versetzt werden.
  • Nachhaltige und umweltfreundliche Optionen: Viele Minihäuser werden aus nachhaltigen Materialien gebaut und können mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
  • Förderung eines minimalistischen Lebensstils: Weniger Platz bedeutet oft auch weniger Besitz, was zu einem bewussteren Lebensstil führt.
  • Möglichkeit zur autarken Versorgung: Minihäuser können so ausgestattet werden, dass sie unabhängig von externen Versorgungsnetzen sind.

Nachteile

  • Begrenzter Wohnraum und Stauraum: Der begrenzte Platz kann eine Herausforderung sein, insbesondere für größere Familien.
  • Einschränkungen für größere Familien: Für Familien mit mehreren Kindern sind Minihäuser oft nicht geeignet.
  • Weniger Privatsphäre: Die begrenzte Fläche kann zu weniger Privatsphäre führen.
  • Begrenzte Möglichkeiten zur Erweiterung: Im Vergleich zu herkömmlichen Häusern bieten Minihäuser weniger Spielraum für bauliche Veränderungen.
  • Eventuelle Schwierigkeiten bei der Finanzierung und Versicherung: Einige Banken und Versicherungen haben spezielle Anforderungen für Minihäuser.
  • Abhängigkeit von geeigneten Standorten oder Genehmigungen: Die Wahl des Standorts und die Einholung der erforderlichen Genehmigungen können zeitaufwendig sein.

Planung und Vorbereitung

Ein Minihaus hat in der Regel eine Wohnnutzfläche bis zu etwa 100 Quadratmetern, wobei viele Modelle um die 50 Quadratmeter angesiedelt sind. Diese Fläche kann auf einer oder zwei Etagen realisiert werden. Jedes fest mit dem Boden verankerte Wohngebäude benötigt eine Genehmigung. Wichtig ist die Klassifizierung und Ausweisung des Grundstücks im öffentlichen Recht. Eine Bebauung ist nur auf erschlossenen Grundstücken möglich, die über Wasser-, Kanal- und Stromanschlüsse sowie eine Wegeerreichbarkeit verfügen.

Tipp: Ein Blick auf Fördermöglichkeiten kann sich lohnen. Einige Bundesländer bieten Zuschüsse für den Bau von energieeffizienten und nachhaltigen Häusern. Informationen dazu finden sich auf den Websites der jeweiligen Landesbehörden oder bei der KfW-Bank.

Schlussfolgerung

Das Wohnen im Minihaus bietet eine Vielzahl an Vorteilen, insbesondere im Hinblick auf finanzielle Freiheit, Nachhaltigkeit und Flexibilität. Allerdings sind auch gewisse Einschränkungen und Herausforderungen zu berücksichtigen, insbesondere bei der Auswahl des Grundstücks und der Einholung von Genehmigungen. Mit sorgfältiger Planung und Vorbereitung kann das kleine Wohnen jedoch eine attraktive und zukunftsorientierte Wohnform darstellen. Ein Minihaus ist nicht nur eine kosteneffiziente Alternative, sondern auch ein Schritt hin zu einem bewussteren und nachhaltigeren Lebensstil.

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