Wer ein Holzhaus kaufen möchte, dem bietet sich im deutschen Markt eine wachsende Anzahl an Herstellern und Anbietern. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die verschiedenen Bauweisen, Preise und wichtige Überlegungen, die Sie vor dem Kauf eines Holzhauses anstellen sollten.
Preise und Ausbaustufen von Holzhäusern
Die Preise für Holzhäuser variieren stark je nach Größe und Ausbaustufe. Anbieter und Hersteller in Deutschland bieten ihre Modelle oft in zwei Ausbaustufen an: Ausbauhaus und Fertighaus.
Ausbauhaus
Bei einem Ausbauhaus übernehmen Eigentümer Teile des Hausbaus in Eigenleistung und sparen so Kosten. Die Basisversionen verfügen über Wände, Dach sowie Standardfenster und -türen. Installationen, Wärme- und Warmwasserversorgung müssen meist nachgerüstet werden. Ein Einfamilienhaus aus Holz kostet bei etwa 100 Quadratmetern Nutzfläche zwischen 80.000 und 130.000 Euro.
Fertighaus
Für voll ausgebaute Varianten in schlüsselfertigem Zustand müssen zwischen 120.000 und 150.000 Euro kalkuliert werden. Diese Häuser sind bezugsfertig und beinhalten alle notwendigen Installationen und Anschlüsse.
Bauweisen von Holzhäusern
Wer ein Holzhaus kaufen möchte, hat heute eine große Auswahl an verschiedenen Bauweisen. Zwei Hauptkategorien dominieren den Markt: Massivholzhäuser und Holzrahmenhäuser.
Massivholzhäuser
Massivholzhäuser, wie Naturstammhäuser und Blockhäuser, bestehen aus mehr oder weniger behandelten Baumstämmen, die als Wandelemente und Stützpfeiler dienen. Diese Bauweise ist besonders robust und langlebig.
Holzrahmenhäuser
Holzrahmenhäuser bestehen aus einem Grundskelett aus Holzbalken, an die vorgefertigte Wand- und Deckenelemente angebracht werden. Diese Bauweise wird häufig für Fertighäuser, Schwedenhäuser und andere skandinavische Holzhäuser verwendet. Auch mobile Holzhäuser wie Mobilheime und Tiny Houses basieren auf dieser Leichtbauweise.
Bodenplatte oder Keller
Unterkellerung
Die Entscheidung, ob eine Unterkellerung oder ein Bodenplattenaufbau erfolgen soll, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Kosten für eine Vollunterkellerung unter einer Hausnutzfläche von 90 Quadratmetern betragen etwa 30.000 Euro. Einflussfaktoren sind die Bodenbeschaffenheit, der Grundwasserspiegel, lokale geologische Gegebenheiten, der Dämmungsaufwand und die Art der Abdichtung.
Bodenplatte
Für eine Bodenplatte kommen Punkt-, Streifen- oder Vollfundamente in Betracht, abhängig von der Bodenbeschaffenheit und dem Gewicht des Hauses. Eine Bodenplatte ist meist für etwa 10.000 Euro realisierbar.
Kostenbeispiel für ein Holzhaus
Um eine grobe Orientierung zu geben, zeigt die folgende Beispielrechnung die Kosten für ein 80 Quadratmeter großes Holzhaus mit Grundstück:
Kostenkalkulation für ein 80 qm Holzhaus mit Grundstück | Betrag in Euro |
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Grundstückspreis (abhängig von Lage und Größe) | 50.000 – 200.000 |
Baugenehmigung und weitere Gebühren | 5.000 – 10.000 |
Rohbaukosten (abhängig von Größe und Ausstattung) | 160.000 – 200.000 |
Fertigstellungskosten (inkl. Elektro- und Sanitärinstallationen) | 50.000 – 100.000 |
Außenanlagen (abhängig von Größe und Ausstattung) | 10.000 – 30.000 |
Gesamtkosten (ohne Einrichtung und Dekoration) | 275.000 – 540.000 |
Standardgrößen und Kostenfaktoren
Im Vergleich zu gemauerten Massivhäusern haben Holzhäuser meist kürzere Bauzeiten, was zu finanziellen Einsparungen führt. Die von Herstellern angebotenen Wohnhausmodelle bewegen sich in den gängigen Standardflächengrößen zwischen 60 und 150 Quadratmetern. Die Kosten für ein Holzhaus setzen sich maßgeblich aus dem Ausbaugrad, individuellen Anpassungen, dem Dachaufbau, der Dachform und der Deckungsart zusammen.
Mobile Holzhäuser
Eine wachsende Beliebtheit erfahren mobile Holzhäuser, wie Tiny Houses, Wohncontainer und Chalets. Diese finden sowohl als Ferienhaus als auch als Erstwohnsitz Verwendung. Wichtig ist, dass auch Mobilheime aus Holz eine Baugenehmigung erfordern, insbesondere wenn sie als dauerhafter Erstwohnsitz genutzt werden.
Große Preiseinflussfaktoren
Die Ausstattungs- und Gestaltungsoptionen für ein Holzhaus beeinflussen den Kaufpreis erheblich. Faktoren wie individuelle Fenster- und Türenauswahl, Abweichungen von Standardgrundrissen und Ausgestaltungen, Dämmungs- und Heizsysteme sowie die Wahl der Holzarten und Qualitäten spielen eine große Rolle. Ein Eigenentwurf kann schnell bis 200.000 Euro oder mehr kosten.
Dämmung und Energieeffizienz
Dämmungs- und Heizsysteme, die zu Energieeffizienzen auf dem Niveau von Passivhäusern führen, müssen meist mit niedrigen fünfstelligen Preisaufschlägen berücksichtigt werden. Die Wahl der richtigen Dämmstoffe, wie Mineralwolle, Holzfaserplatten oder Zellulose, ist entscheidend für die Energieeffizienz und den Wohnkomfort.
Holzarten und Qualitäten
Die Wahl der Holzarten und deren Qualitäten kann Preisabweichungen von bis zu 20 Prozent bewirken. Holzkombinationen je nach Einsatzort können wiederum zehnprozentige Schwankungen hervorrufen.
Fazit
Ein Holzhaus zu kaufen bietet eine ökologische und ästhetische Alternative zu herkömmlichen Bauweisen. Mit der richtigen Planung und Wahl der Bauweise kann man ein langlebiges, energieeffizientes und angenehmes Zuhause schaffen. Ob als Ausbauhaus oder schlüsselfertiges Fertighaus, die Möglichkeiten sind vielfältig und bieten für jeden Bedarf und jedes Budget die passende Lösung. Bei der Entscheidung für ein Holzhaus ist es wichtig, sich umfassend zu informieren und die individuellen Anforderungen und Wünsche sorgfältig abzuwägen.