Holzbauten sind so alt wie die Menschheitsgeschichte selbst. Doch gerade in jüngster Zeit erfreuen sie sich einer großen Beliebtheit. Warum immer mehr Menschen in einen Holzbau ziehen, was ein Holzhaus kostet sowie die Vor- und Nachteile in der Zusammenfassung.
Einführung in Holzbauten
Holzbauten haben eine lange Tradition und bieten zahlreiche Vorteile. Sie sind umweltfreundlich, bieten ein angenehmes Raumklima und lassen sich flexibel gestalten. In der modernen Architektur sind sie sowohl bei individuellen Bauprojekten als auch im Fertighausbau beliebt.
Bauweisen von Holzbauten
Hinsichtlich ihrer Bauweise lassen sich zwei Hauptarten von Holzbauten unterscheiden: der Massivholzbau und die Holzrahmenbauweise.
Holzrahmenbau
Auch als Leichtbau oder Skelettbau bezeichnet, handelt es sich beim Holzrahmenbau um Rahmenkonstruktionen aus Holz. Das bedeutet, dass ein Skelett aus Holzbalken das Grundgerüst bildet. Verkleidet wird das Holzgerippe mit Gipskarton- oder Holzplatten. Diese Bauweise ist besonders bei Fertighäusern verbreitet, da sie eine schnelle und kostengünstige Bauweise ermöglicht. Einzelne Elemente werden bereits im Werk vorgefertigt und zum Baugrund geliefert.
Massivholzhaus
Ein Massivholzhaus besteht aus massiven Holzelementen. Es gibt keinen Rahmen aus Holzbalken, der mit Platten verkleidet wird, sondern die Wände bestehen aus übereinander gestapelten Baumstämmen oder großen Holzelementen. Beispiele für diese Bauart sind Naturstammhäuser und Blockbohlenhäuser. Massive Vollholzhäuser weisen eine längere Bauzeit auf, haben jedoch eine längere Lebensdauer und bieten hervorragende Dämmeigenschaften.
Vorteile eines Hauses aus Holz
Holz als Baumaterial ist klimaneutral. Es bindet in seinen Fasern genau so viel CO2, wie es während seines Wachstums aufgenommen hat. Anbieter für Holzhäuser achten zunehmend darauf, dass ihr Baumaterial aus regionalen Wäldern stammt. Das hält die Transportwege kurz und verringert zusätzlich die Emissionen.
Ein weiterer Vorteil hölzerner Gebäude besteht in ihren guten Dämmeigenschaften. Holzwände verfügen von Natur aus über eine gute Dämmung, was weniger zusätzliches Dämmmaterial erfordert und Ressourcen sowie Kosten spart. Einige Vollholzhäuser kommen sogar vollständig ohne zusätzliche Dämmung aus.
Wer sich länger in einem Holzbau aufhält, dem wird das angenehme Raumklima auffallen. Grund hierfür ist die Kapillarität von Holzbauteilen. Holz hat die Eigenschaft, bei feuchter Luft die Feuchtigkeit aufzunehmen und diese bei trockener Luft wieder abzugeben. Somit reguliert es auf natürliche Weise das Raumklima und trägt zum gesunden Bauen bei.
Vorurteil geringer Brandschutz
Ein oft genanntes Vorurteil gegen Holzbauten ist der vermeintlich geringere Brandschutz im Vergleich zu Massivhäusern. Tatsächlich erfüllen moderne Holzhäuser jedoch die gleichen Anforderungen an den Brandschutz wie Häuser aus Stein und Beton. Holz brennt zwar, aber es verkohlt an der Oberfläche, wodurch eine isolierende Schicht entsteht, die den weiteren Brandverlauf verlangsamt.
Mögliche Nachteile
Lebensdauer und Beständigkeit
Gerade Holzbauten in Leichtbauweise sind weniger beständig als Häuser aus Stein und Beton. Massivhäuser haben eine Lebensdauer von rund 100 Jahren, während Holzständerhäuser auf 60 bis 80 Jahre kommen. Das bedeutet, dass Holzbauten häufiger renoviert werden müssen.
Schädlingsbefall
Ein weiteres Problem bei Holzbauten ist der Befall durch Schädlinge wie Holzwürmer. Diese können erhebliche Schäden verursachen und führen zu zusätzlichen Kosten für die Schädlingsbekämpfung. Regelmäßige Kontrollen und Behandlungen sind daher notwendig.
Empfindlichkeit gegenüber Baumängeln
Holzbauten sind empfindlicher gegenüber Baumängeln. Bei Baufehlern, wie undichten Stellen, kann Feuchtigkeit in das Holz eindringen und zu schwerwiegenden Schäden führen. Daher ist es wichtig, dass die ausführende Baufirma über ausreichend Erfahrung mit Holzbauten verfügt und sorgfältig arbeitet.
Was ein Holzbau kostet
Ein kleines Holzhaus in Holztafelbauweise mit 50 Quadratmetern Wohnfläche gibt es bereits ab rund 100.000 Euro. Im Vergleich zu einem Massivhaus-Bungalow ist ein in Größe und Form vergleichbarer Holzhaus-Bungalow bis zu 20 Prozent günstiger. Das liegt daran, dass Holz ein leichtes Baumaterial ist, was den Aufwand für den Transport reduziert.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Holz keine Trocknungszeit benötigt wie Beton. Das führt zu einer Zeitersparnis und senkt den Preis. Viele Holzelemente lassen sich bereits vorfertigen und als Fertigbauteile zum Baugrund liefern. Deshalb findet die Holzbauweise bevorzugt bei Fertighäusern Anwendung.
Fazit
Holzbauten bieten eine nachhaltige und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Bauweisen. Sie überzeugen durch gute Dämmeigenschaften, ein angenehmes Raumklima und flexible Gestaltungsmöglichkeiten. Trotz einiger Nachteile, wie geringerer Lebensdauer und Schädlingsanfälligkeit, sind sie eine attraktive Option für umweltbewusste Bauherren. Mit der richtigen Planung und Ausführung können Holzbauten eine langlebige und komfortable Wohnlösung bieten.