Das Blockhaus versprüht den ursprünglichen und natürlichen Charme einer Waldhütte. Obwohl die Blockbauweise bereits mehrere Jahrtausende alt ist, erfreut sie sich heute mehr denn je großer Beliebtheit. Immer mehr Menschen wenden sich ursprünglichen Bauformen zu, was sowohl ökologische als auch baubiologische Gründe hat. Ein Blockhaus lässt sich vollkommen ohne synthetische Stoffe bauen, was diese Bauform besonders bei Allergikern beliebt macht.
Blockhaus aus Rundstämmen
Ein Blockhaus zählt zur Holzmassivbauweise. Der Wandaufbau besteht aus massiven Rundstämmen oder Vierkanthölzern, wodurch sich die Blockbauweise von der Holzleichtbauweise unterscheidet. Bei der Holzleichtbauweise bestehen die Wandelemente aus vorgefertigten Holzplatten mit integrierten Dämmschichten, die ein Rahmenprofil aus Holzbalken trägt.
Bauweise mit natürlichen Materialien
Die Besonderheit von Blockhäusern besteht darin, dass sie sich ausschließlich mit natürlichen Baustoffen bauen lassen. Statt Leim und Schrauben werden Stämme mit Holzdübeln fixiert. Zur Dämmung werden die Hohlräume zwischen den Stämmen mit Hanf, Leinen oder Hanffasern abgedichtet. So entstehen biologische, schadstofffreie Holzhäuser, die ausschließlich auf Naturmaterialien basieren.
So funktioniert die Blockbauweise
Kennzeichnend für die Blockbauweise ist die Verwendung massiver Baumstämme. Diese können mehr oder weniger behandelt sein. Einige Blockhäuser setzen auf naturbelassene Rundstämme, bei denen lediglich die Rinde entfernt wurde. Andere nutzen auf ein Standardmaß zurechtgeschnittene Vierkanthölzer.
Arten von Stämmen
Wer ein Blockhaus kaufen möchte, kann grundsätzlich zwischen drei verschiedenen Arten von Stämmen wählen:
- Naturstämme: Dabei handelt es sich um Rundstämme, die vollständig unbehauen sind. Bis auf das Entfernen der Rinde bleiben sie in ihrer natürlichen Form. Diese Bauweise wird auch als Naturstammhäuser bezeichnet.
- Gehauene Balken: Die Balken werden mittels Säge oder Zimmermannsbeil auf Wanddicke reduziert.
- Profilgefräste Balken: Hierbei erfolgt das maschinelle Zuschneiden der Holzbalken auf ein standardisiertes Maß. Die individuelle Form des einzelnen Balkens geht dabei verloren.
Ein besonderes Merkmal von Blockhäusern sind deren Eckverbindungen, die oft Rückschlüsse auf die regionale Herkunft zulassen. Bei einigen Häusern stehen die Holzbalken über das Ende der Wand hinaus, bei anderen enden die Balken bündig mit der Wand.
Flexible Gestaltungsmöglichkeiten
Viele Blockbauten sind Bungalows, die neben dem Dachgeschoss lediglich über eine Etage verfügen. Ein Holzbungalow hat den Vorteil, dass eine flexible Gestaltung des Grundrisses möglich ist. Es werden weniger tragende Innenwände für ein weiteres Geschoss benötigt, was die Anpassung an individuelle Bedürfnisse erleichtert.
Parallelanriss bei Naturstammhäusern
Die Naturstammbauweise gilt als die Königsdisziplin beim Blockhausbau. Anders als bei industriell vorgefrästen Holzbalken mit Standardmaß müssen Hersteller bei der Aufschichtung jeden Rundstamm perfekt auf den nächsten anpassen. Diese Technik, das Anpassen des Stammes auf den nächsten, wird als Parallelanriss bezeichnet.
Vor- und Nachteile von Blockhütten
Vorteile | Nachteile |
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Schadstofffrei, da ausschließlich Naturstoffe Anwendung finden | Bedarf mehr Pflege als ein Steinhaus, da Holz witterungsanfälliger ist |
Gut für Allergiker, da Blockhäuser eine nachweislich geringere Staubbelastung aufweisen | Höhere Kosten als bei Holzhäusern in Leichtbauweise |
Angenehmer Nadelholzduft | |
Gesundes Raumklima | |
Ökologisch und klimaneutral | |
Lassen sich entsprechend den Richtlinien der ENEV (Energieeinsparverordnung) bauen | |
Blockbohlenhaus vs. Holzblockhaus
Die Bezeichnungen Blockhaus und Blockbohlenhaus werden häufig synonym benutzt, obwohl es einen entscheidenden Unterschied gibt. Ein Blockhaus ist ein Massivhaus, dessen Wände und Dach aus behauenen oder unbehauenen Baumstämmen bestehen, die eine tragende Funktion haben.
Bei einem Blockbohlenbau handelt es sich um ein Holzhaus in Leichtbauweise. Die Grundkonstruktion besteht aus einem Holzrahmenbau, an den fertig verleimte Holzbalken oder Rundstämme angebracht werden. Diese erfüllen keinen tragenden, sondern einen dekorativen Charakter. Diese Bauweise findet vor allem bei Fertighäusern und Bausätzen Anwendung. Auch bei Saunen und Gartenhäusern handelt es sich meist um Blockbohlenbauweise und nicht um echte Blockhäuser.
Preise für Holzblockhäuser
Aufgrund der aufwändigen Bauweise gilt das Naturstammhaus als das teuerste unter den Blockhäusern. Auch als kanadisches Blockhaus bezeichnet, liegen die Kosten pro Quadratmeter Rohbau zwischen 1.500 und 2.000 Euro. Ein Blockhaus mit behauenen Vierkanthölzern gibt es schon ab Preisen zwischen 1.500 und 1.700 Euro je Quadratmeter.
Wesentlich günstigere Angebote betreffen meist Blockbohlenhäuser. Auch wenn diese oberflächlich betrachtet eine ähnliche Optik wie Blockbauten haben, handelt es sich dabei um Fertighäuser in Holzrahmenbauweise. Günstige Bausätze sind in der Regel Blockbohlenhäuser und nicht echte Blockhäuser.
Historischer Hintergrund der Blockbauweise
Erste Blockhütten lassen sich bereits mehr als 2.000 Jahre vor Christus finden. Heute verbinden viele Menschen die Blockhütte mit Amerika und Kanada. Dort verbreiteten sie sich durch erste Einwanderer, vor allem aus Schweden und Finnland.
Fazit: Tradition trifft Moderne
Blockhäuser verbinden traditionelles Handwerk mit modernen ökologischen und gesundheitlichen Anforderungen. Sie bieten nicht nur ein angenehmes Raumklima und eine natürliche Ästhetik, sondern sind auch besonders für Allergiker geeignet. Mit der Wahl zwischen verschiedenen Bauweisen und Holzarten lässt sich das Blockhaus individuell an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Trotz der höheren Kosten und des Pflegeaufwands bleiben Blockhäuser eine attraktive Alternative zu konventionellen Bauformen, die durch ihre nachhaltige Bauweise und den Einsatz natürlicher Materialien überzeugen.