Bausatzhaus: Möglichkeiten, Preise und Anbieter im Check

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Ein Bausatzhaus bietet Eigentümern die Möglichkeit, das Material und den Bauplan für den Hausbau von einem Fertighausanbieter zu beziehen. Den Bau des Hauses übernimmt der Eigentümer vollständig oder in Teilen selbst. Daher ist es auch unter den Bezeichnungen Ausbauhaus, Selbstbauhaus und Mitbauhaus bekannt.

Eigenleistung spart Baukosten

Durch die eigenständige Übernahme von Baumaßnahmen lassen sich die Kosten bei einem Bausatzhaus erheblich reduzieren. Eigenleistungen können die Kosten um bis zu 50 Prozent gegenüber einem schlüsselfertigen Fertighaus senken. Einige Eigentümer übernehmen nur spezifische Arbeiten wie die Installation der sanitären Anlagen oder den Innenausbau, während andere den gesamten Hausbau in Eigenleistung durchführen oder ausgewählte Fachunternehmen damit beauftragen.

Beispiele für Eigenleistungen

  1. Rohbauarbeiten inklusive Fundament
  2. Fassadenverkleidung
  3. Einbau von Fenstern und Türen
  4. Dämmung
  5. Bodenbelag verlegen
  6. Elektroinstallation
  7. Bad- und Heizungsinstallation
  8. Malerarbeiten

Aufwand und Risiko nicht unterschätzen

Der Bau des eigenen Hauses ist für die meisten Deutschen die größte Investition ihres Lebens. Durch Eigenleistung den Kaufpreis zu senken, klingt verlockend, jedoch ist es wichtig, die eigenen Fähigkeiten und den Zeitaufwand realistisch einzuschätzen. Teure Nacharbeiten können ein vermeintliches Schnäppchenhaus schnell zur Kostenfalle machen.

Wichtige Fragen vor dem Baubeginn

  1. Wie wichtig ist die Baumaßnahme für den Erfolg des gesamten Bauprojektes?
  2. Welche finanziellen Folgen können Baufehler bei dieser Maßnahme nach sich ziehen?
  3. Besteht Gefahr für Leib und Leben bei Fehlern am Bau?

Beispiel: Fehler beim Fundament können weitreichende Schäden vom Mauerwerk bis zum Dach nach sich ziehen. Daher ist es ratsam, hier auf das Know-how von Profis zu setzen.

Helfer und Versicherungen

Bei den meisten Bauprojekten kommen Helfer aus dem Freundes-, Familien- und Bekanntenkreis zum Einsatz. Was viele Häuslebauer nicht wissen: Für helfende Hände ist bei der Bau- und Berufsgenossenschaft eine Unfallversicherung abzuschließen, wenn die Arbeitszeit über 39 Stunden hinausgeht. Alles, was darunter liegt, ist über die gesetzliche Unfallversicherung abgedeckt.

Arten von Bausatzhäusern: Ziegel, Holz und Co.

Selbstbauhäuser aus Holz

Obwohl es auch Selbstbauhäuser aus Ziegeln und Steinen gibt, handelt es sich in den meisten Fällen um Holzhäuser. Holzhäuser sind preislich attraktiv und durch die Trockenbauweise entfällt die Aushärtezeit von Beton.

Mantelbetonbauweise

Eine Mischung aus Holz- und Massivbau bildet die Mantelbetonbauweise. Mittels Holzelementen werden Schalungen zusammengebaut, die anschließend mit Füllbeton ausgegossen werden.

Stecksysteme

Bei der Mehrheit der Bausätze handelt es sich um reine Holzhäuser. Dank Stecksystemen wie dem Feder-Nut-System ist der Selbstbau vergleichsweise einfach. Ein Holzelement verfügt über einen Fortsatz (Feder) und das dazugehörige Gegenstück über eine gleich große Aussparung (Nut). Diese lassen sich unkompliziert verbinden, wodurch ein Holzhaus Bausatz einfach zu errichten ist.

Vor- und Nachteile eines Bausatzhauses

Vorteile

  1. Kosteneinsparung: Durch Eigenleistung können die Baukosten erheblich gesenkt werden.
  2. Finanzierung: Ein Bausatzhaus ermöglicht den Hausbau auch bei begrenztem Budget.
  3. Gestaltungsfreiheit: Eigentümer haben mehr Kontrolle über die Gestaltung und können ausgewählte Fachfirmen für spezifische Aufgaben beauftragen.

Nachteile

  1. Haftung: Während Fachfirmen normalerweise die Haftung für ihre Arbeiten übernehmen, haftet beim Ausbauhaus der Eigentümer selbst.
  2. Kostenrisiko: Durch Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und Baufehler können die Gesamtkosten letztendlich höher ausfallen als bei einem schlüsselfertigen Fertighaus.
  3. Zeitaufwand: Der Bau kann je nach verfügbarer Zeit und Arbeitsaufwand sehr lange dauern.

Fazit

Ein Bausatzhaus bietet eine attraktive Möglichkeit für handwerklich begabte Eigentümer, durch Eigenleistung erhebliche Kosten zu sparen und die Gestaltung des Hauses selbst zu bestimmen. Es erfordert jedoch eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und eine sorgfältige Planung, um Risiken und zusätzliche Kosten zu vermeiden. Mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung kann ein Bausatzhaus eine kostengünstige und individuell gestaltbare Option für den Traum vom Eigenheim sein.

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