Die Gesellschaft befindet sich im Wandel. Knapper werdende Ressourcen und der voranschreitende Klimawandel erfordern ein Umdenken. Das gilt auch für Wohnprojekte. Nachhaltigkeit, Autarkie und alternative Energien gewinnen beim Hausbau zunehmend an Bedeutung. Folgende alternative Wohnprojekte bieten einen spannenden Gegenentwurf zum klassischen Einfamilienhaus.
Earthships
Inseln aus Wohlstandsmüll, die so groß sind wie Fußballfelder, treiben auf unseren Ozeanen. Earthships treten an, um aus dieser Not eine Tugend zu machen. Bei den Recyclinghäusern handelt es sich um autarke Wohnprojekte aus Abfall. Die Wände zum Beispiel bestehen aus alten Autoreifen, die mit Sand aufgefüllt und im Anschluss mit Lehm verputzt werden.
Ein Regenauffangbecken auf dem Dach sorgt für die Wasserversorgung. Von hier aus gelangt das Wasser zunächst in ein Blumenbeet im Hausinneren des Earthships. Das Beet filtert das Regenwasser und bereitet es so zu Trinkwasser auf.
Für Strom sorgen Solarkollektoren auf dem Dach, wobei in sonnenarmen Regionen auch Windräder zum Einsatz kommen. Somit sind die alternativen Wohnformen vollständig autark. Alternative Wohnprojekte nach diesem Prinzip gibt es mittlerweile auf der ganzen Welt. Als Erfinder gilt der amerikanische Architekt Michael Reynolds, der in den 1970er Jahren den ersten Prototyp entwickelte.
Tiny Houses
15 bis 20 Quadratmeter – Das ist die Wohnfläche, die Bewohner eines Tiny Houses zur Verfügung haben. Dabei handelt es sich um Minihäuser auf Rädern. Ihren Ursprung haben sie in den USA, wo sie zur Zeit der Wirtschaftskrise immer mehr Anhänger finden. Bereits ab 25.000 Euro gibt es die kleinen Mobilheime. Heute ziehen Eigentümer nicht nur aus finanziellen Gründen in ein Tiny House. So sind die alternativen Wohnprojekte im Kleinformat auch aus ökologischen Gesichtspunkten von Vorteil.
Hobbit Häuser
Fans von dem Fantasy-Klassiker Herr der Ringe kennen sie. Die kleinen Erdhäuser mit den runden Türen, die die Hobbits im Auenland bewohnen. Der Hausbauer Green Magic Home bietet Ökohäuser, die den Fantasy Häusern sehr nahe kommen. Bei Hobbit Häusern handelt es sich um Modulhäuser, die nach dem Bau mit Erde bedeckt werden. Die Erdschicht dient wie eine natürliche Dämmung und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Auf der Erdschicht der Wohnprojekte lassen sich Zier- oder Nutzpflanzen anbauen.
Palettenhäuser
Hundertmillionen Paletten befinden sich auf Frachtschiffen oder LKWs. Nach mehrmaliger Nutzung werden diese meistens verbrannt. Das fanden die Erfinder des Palettenhauses viel zu schade und entwickelten ein Haus auf der Basis von Transportpaletten. Dazu werden die Paletten zu Wandelementen zusammengesteckt. Die dabei entstehenden Hohlräume dienen zum Verlegen von Leitungen, Kabeln und natürlichen Dämmmaterial. Das Wohnprojekt gewann 2017 den Architekturwettbewerb.
Containerhaus
Wie das Palettenhaus auch basieren Wohncontainer auf dem Prinzip des Upcyclings. Ein nicht länger benötigter Gegenstand bekommt neues Leben eingehaucht, wobei es zu einer stofflichen Aufwertung kommt. Im Fall von einem Containerhaus wird ein nicht länger benötigter Seecontainer zum Wohnhaus aufgewertet. Es handelt sich somit um ressourcenschonende Wohnprojekte, da Hersteller auf bereits vorhandenes Material zurückgreifen. Ein kleiner Wohncontainer mit 15 qm Wohnfläche erhalten Eigentümer schlüsselfertig bereits ab 25.000 Euro.