Grüne Bergwiesen, schneebedeckte Berge im Hintergrund – das Chalet versprüht den ursprünglichen, gemütlichen Charme einer Almhütte. Vor allem im Alpenraum, Bayern und Österreich anzutreffen, finden sich immer mehr Ableger in anderen Teilen der Welt. Was die urigen Berghütten ausmacht, was es beim Kauf zu beachten gibt und was sie kosten, erfahren Sie hier.
Was ein Chalet ausmacht
Bei einer typischen Almhütte handelt es sich üblicherweise um ein Blockhaus, das aus massiven Blockbohlen besteht. Diese können entweder aus naturbelassenen Rundstämmen oder gefrästen Vierkanthölzern gefertigt sein. Zunehmend findet der Begriff Chalet auch für kleinere Leichtbauten Anwendung, häufig in Form von Ferienhäusern oder Mobilheimen. Der Begriff wird zudem allgemein für Ferien- und Wochenendhäuser verwendet.
Preise und Kaufkriterien
Winterfestes, ganzjährig bewohnbares Holzhaus
Für einen wärmegedämmten Holzbau im typischen Landhausstil liegen die Kosten pro schlüsselfertigem Quadratmeter zwischen 1.500 und 2.000 Euro. Ein 100 Quadratmeter großes Chalet kostet demnach zwischen 150.000 und 200.000 Euro. Diese Chalets können als Erstwohnsitz oder als winterfestes Ferienhaus genutzt werden.
Gedämmtes Mobilheim
Mobile Campinghäuser mit Isolierung und Elektroheizung bieten eine beliebte Zweitwohnsitzlösung. Immer häufiger finden sie auch als Erstwohnsitz Anwendung. Bekannte Hersteller wie Bergjes bieten ein 3 mal 10 Meter großes mobiles Chalet für rund 30.000 Euro an, was einem Quadratmeterpreis von etwa 1.000 Euro entspricht.
Nicht isolierte Holzhütte
Häufig als Gartenhaus verwendet, verfügt diese Form der Almhütte meist über keine oder nur eine geringfügige Dämmung. Solche Holzhütten kosten etwa 500 Euro pro Quadratmeter.
Kauf mit Grundstück
Die Baugenehmigung kann Eigentümer vor Herausforderungen stellen, weshalb die Grundstückssuche oft schwierig ist. Viele Eigentümer weichen daher auf Campingplätze aus. Dauerhaftes Wohnen auf dem Campingplatz ist jedoch nicht erlaubt, auch wenn es vielerorts toleriert wird.
Eine Sparmöglichkeit bieten Bausätze, bei denen die Eigentümer den Ausbau des Hauses selbst übernehmen. Dies spart Kosten, erfordert jedoch viel Zeit und handwerkliches Geschick.
Vor dem Kauf: Baugenehmigung
Wer ein Chalet kaufen möchte und noch kein Grundstück hat, benötigt zunächst ein Grundstück mit entsprechender Baugenehmigung. Ein Antrag beim Bauamt oder der Gemeinde ist erforderlich.
Entgegen häufiger Irrtümer sind mobile Holzbauten davon nicht ausgenommen, es sei denn, sie stehen auf einem Campingplatz. Selbst bei längerer Abstelldauer ist hier keine Genehmigung erforderlich. Auch auf Grundstücken zur freizeitlichen Nutzung für Ferienhäuser gelten meist gelockerte Bauvorschriften.
Vor- und Nachteile eines Chalets
Vorteile
- Gute Ökobilanz: Holz ist ein nachwachsender, klimaneutraler und biologisch abbaubarer Naturbaustoff.
- Gesundes Raumklima: Holz fördert ein gesundes Raumklima und schafft eine wohnliche Grundstimmung.
- Kurze Bauzeit: Die Härtezeit für den Beton entfällt. Mobilheime sind meist schon vollständig vorgefertigt und können schlüsselfertig ab Werk gekauft werden.
Nachteile
- Höhere Wetteranfälligkeit: Um den Zustand der Fassade zu erhalten, müssen die Außenwände regelmäßig mit Pflegemitteln und Schutzlacken nachgestrichen werden.
- Pflegeaufwand: Holz erfordert regelmäßige Pflege, um seine Langlebigkeit zu gewährleisten.
Fazit
Ein Chalet bietet eine gemütliche und naturnahe Wohnlösung, die sich sowohl als Ferienhaus als auch als Erstwohnsitz eignet. Mit einer guten Ökobilanz und einem gesunden Raumklima bieten Chalets viele Vorteile. Bei der Planung und dem Kauf eines Chalets sollten jedoch die höheren Pflegeanforderungen und die Notwendigkeit einer Baugenehmigung berücksichtigt werden. Chalets sind eine attraktive Option für all jene, die den Charme eines Holzhauses in einer idyllischen Umgebung genießen möchten.