Hanf Dämmung: Kosten, Vor- und Nachteile im Überblick

Hanfdämmung

Hanf gehört zu den ältesten Kulturpflanzen unserer Gesellschaft. Vor allem als Rauschmittel bekannt, können Pflanzen der Gattung Hanfgewächse noch viel mehr. So werden sie zur Herstellung von Kleidung, Ölen und Papier verwendet. Dabei finden sie immer häufiger auch als Hanf Dämmung Anwendung. Kein Wunder, denn eine Dämmung aus Hanf verfügt über eine geringe Wärmedurchlässigkeit, ist nachhaltig und preislich moderat. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über alle Vor- und Nachteile, Preise und was Eigentümer beachten sollten.

Herstellung und Arten

Üblicherweise bieten Hersteller Hanf Dämmung in Form von Matten oder Dämmplatten an. Die Dicke liegt dabei zwischen 3 cm und 22 cm. Weitaus seltener ist der sogenannte Stopfhanf, der aus losen Hanffasern besteht und üblicherweise zur Aufbesserung von Rissen oder Lücken eingesetzt wird.

Herstellungsprozess

Wanddämmung mit Thermo Hanf

Als Grundlage für die Hanf Dämmung, auch Thermo-Hanf genannt, dienen die Stängel der Pflanze. Diese werden durch Walzen oder Brechen zu Hanffasern verarbeitet. Anschließend werden die Fasern gepresst, um Dämmmatten zu erzeugen.

Vorteile von Hanf Dämmung

Nachhaltigkeit und Ökobilanz

  • Nachwachsender Rohstoff: Hanf ist eine schnell wachsende Pflanze, die jährlich geerntet werden kann.
  • Geringer Primärenergiebedarf: Die Herstellung von Hanf Dämmung erfordert wenig Energie, was zu einer CO2-neutralen Bilanz beiträgt.
  • Gesundheitlich unbedenklich: Hanf enthält keine schädlichen Substanzen, was ihn zu einem sicheren Material für Innenräume macht.

Dämmeigenschaften

  • Wärmeleitfähigkeit: Mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,04 bis 0,045 W/(mK) ist Hanf ein effizienter Dämmstoff. Zum Vergleich: Styropor hat eine Wärmeleitfähigkeit von 0,032 bis 0,04 W/(mK).
  • Schallisolierung: Hanf hat ausgezeichnete schallisolierende Eigenschaften und eignet sich daher auch als Trittschalldämmung.
  • Feuchtigkeitsbeständigkeit: Hanf ist resistent gegenüber Feuchtigkeit, was Schimmelbildung verhindert.
  • Resistenz gegen Schädlinge: Hanf ist unempfindlich gegenüber Schädlingsbefall.

Kosten

  • Preis: Die Kosten für Hanf Dämmung liegen zwischen 12 und 30 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich zu anderen Naturdämmstoffen sind diese Preise moderat.

Weitere Vorteile

  • Gute Ökobilanz: Hanf ist ein umweltfreundlicher Dämmstoff mit geringen Auswirkungen auf die Umwelt.
  • Gesundheitlich förderlich: Aufgrund seiner natürlichen Eigenschaften trägt Hanf zu einem gesunden Raumklima bei.
  • Moderate Kosten: Hanf Dämmung bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Nachteile von Hanf Dämmung

Dämmung aus Hanffasern

Brandbeständigkeit

  • Geringe Brandbeständigkeit: Um die Brandbeständigkeit zu erhöhen, behandeln Hersteller Hanffasern mit Ammoniumsulfat. Dennoch erreicht Hanf nur die Baustoffklasse B2, was einem normal entflammbaren Stoff entspricht.

Einsatzmöglichkeiten

  • Begrenzte Anwendung: Hanf eignet sich nicht für alle Dämmungsarten. Insbesondere als Boden- bzw. Perimeterdämmung ist Hanf ungeeignet.
  • Erdberührende Bauteile: Für die Dämmung von erdberührenden Gebäudeteilen, wie Bodenplatten, ist Hanf nicht geeignet.

Geeignete Anwendungen für Hanf Dämmung

Innendämmung

  • Fassadendämmung: Hanf eignet sich gut für die Innendämmung von Fassaden. Die Matten können einfach zwischen den Wandständern angebracht werden.
  • Zwischensparrendämmung: Auch bei der Dämmung von Dachschrägen findet Hanf Anwendung, da er sich gut in die Zwischenräume einfügt.

Trittschalldämmung

  • Bodendämmung: Hanf ist ideal als Trittschalldämmung geeignet und sorgt für eine angenehme Geräuschdämmung.

Ungeeignete Anwendungen

  • Wärmedämmverbundsystem (WDVS): Hanf ist nicht für den Einsatz in WDVS geeignet.
  • Erdberührende Bauteile: Für Bauteile, die direkten Kontakt mit dem Erdreich haben, ist Hanf nicht geeignet.

Fazit

Hanf Dämmung ist eine nachhaltige und gesundheitlich unbedenkliche Alternative zu synthetischen Dämmstoffen. Sie bietet gute Dämmeigenschaften, eine hervorragende Schallisolierung und ist resistent gegenüber Feuchtigkeit und Schädlingen. Die moderaten Kosten machen Hanf zu einem attraktiven Naturdämmstoff. Allerdings ist die Brandbeständigkeit begrenzt und der Einsatzbereich nicht so vielfältig wie bei anderen Dämmstoffen. Insgesamt ist Hanf Dämmung besonders für umweltbewusste Bauherren und Renovierer eine empfehlenswerte Wahl.

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