In unserer modernen Gesellschaft gehört Flexibilität zu den wichtigsten Anforderungen. Sei es der Umzug für einen neuen Job oder aus privaten Gründen – immer weniger Menschen möchten sich durch ein Eigenheim dauerhaft an einen Ort binden. Kein Wunder also, dass Mobile Homes in Deutschland immer mehr Eigentümer finden. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die verschiedenen Arten von Mobilheimen, deren Preise und Vorschriften sowie die Vor- und Nachteile.
Arten von Mobilheimen
Bereifte Mobilhäuser
Bereifte Mobilhäuser sind auf einem Anhängergestell befestigt und lassen sich mit einem Pkw per Anhängerkupplung transportieren. In Deutschland ist dafür ein Führerschein der Klasse BE erforderlich. Die Grundfläche eines solchen Mobilhomes ergibt sich aus den Vorschriften der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO), die eine maximale Breite von 2,55 m und eine Länge von 12 m vorschreibt. Beispiele für bereifte Mobilhäuser sind:
- Tiny Houses: Kleine, kompakte Häuser auf Rädern, die minimalistisch und umweltfreundlich gestaltet sind.
- Zirkuswagen: Nostalgische Wagen, die für ein mobiles und romantisches Wohnen umgebaut wurden.
- Schausteller Wohnwagen: Speziell für reisende Schausteller konzipierte Wagen, die heute auch als Wohnraum genutzt werden.
Teilmobile Gebäude
Teilmobile Gebäude verfügen über keine eigenen Reifen und benötigen für den Transport eine Ladefläche, wie die eines Lkw. Diese Art von Mobilheimen ermöglicht deutlich größere Grundrisse, da sie für den Transport in einzelne Module zerlegt und am neuen Standort wieder zusammengesetzt werden können. Beispiele für teilmobile Gebäude sind:
- Modulhäuser: Bestehen aus vorgefertigten Modulen, die flexibel kombiniert und erweitert werden können.
- Containerhäuser: Robuste und vielseitig einsetzbare Container, die als Wohnraum genutzt werden können.
Preise und Kosten
Die Preise für schlüsselfertige, winterfeste Mobilheime variieren je nach Größe und Ausstattung:
- Bereifte Mobilhäuser (25 qm): Ab etwa 45.000 Euro
- Teilmobile Modulhäuser (50 qm): Ab etwa 100.000 Euro
Zusätzlich zu den Anschaffungskosten müssen auch die laufenden Kosten für den Stellplatz berücksichtigt werden. Das ganzjährige Wohnen auf einem Campingplatz ist im Vergleich zum Kauf eines Grundstücks günstig:
- Pacht eines Stellplatzes: Zwischen 60 und 100 Euro pro Monat
- Anmeldegebühren pro Person: 80 bis 100 Euro monatlich
Somit ergeben sich folgende Kosten für mobiles Wohnen:
- Einmalige Anschaffungskosten: Ab 45.000 Euro für ein Mobilheim
- Laufende Kosten für den Stellplatz: Zwischen 140 und 200 Euro pro Monat
Vorschriften für Mobile Homes in Deutschland
Stellplatzanforderungen
Wer ganzjährig in einem Mobile Home in Deutschland wohnen möchte, benötigt dafür einen geeigneten Stellplatz. Es gibt Campingplätze, die Dauercamping erlauben, jedoch ist es gesetzlich nicht erlaubt, den Hauptwohnsitz auf einem Campingplatz zu melden. Trotz dieser Einschränkung drücken viele Behörden ein Auge zu, insbesondere angesichts des zunehmenden Wohnraummangels und der wachsenden Akzeptanz alternativer Wohnprojekte.
Baurechtliche Vorschriften
Für bereifte Mobilheime gelten die Vorschriften der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO). Hier sind die maximalen Abmessungen und Gewichtsvorgaben entscheidend:
Land | Max. Breite des Anhängers (m) | Max. Länge des Anhängers (m) | Max. Gesamtlänge inkl. Pkw (m) |
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Deutschland | 2,55 | 12 | 18 |
Österreich | 2,55 | 12 | 18,75 |
Schweiz | 2,55 | 12 | 18,75 |
Niederlande | 2,55 | 12 | 18 |
Für teilmobile Gebäude gelten die landesüblichen Bauvorschriften, da diese wie herkömmliche Gebäude behandelt werden, wenn sie dauerhaft an einem Standort verbleiben und an Versorgungsanschlüsse angeschlossen werden.
Vorteile und Nachteile von Mobile Homes
Vorteile
- Flexibilität: Mobile Homes können bei Bedarf einfach an einen neuen Standort umgezogen werden.
- Kosteneffizienz: Die Anschaffungskosten sind in der Regel niedriger als bei herkömmlichen Immobilien.
- Schnelle Bauzeit: Mobile Homes sind oft schlüsselfertig und können innerhalb kürzester Zeit aufgestellt werden.
- Nachhaltigkeit: Viele Mobile Homes sind umweltfreundlich gebaut und bieten eine energieeffiziente Wohnlösung.
Nachteile
- Begrenzter Platz: Bereifte Mobilheime bieten in der Regel weniger Wohnfläche als feste Häuser.
- Stellplatzanforderungen: Die Suche nach einem geeigneten Stellplatz kann eine Herausforderung sein.
- Gesetzliche Einschränkungen: Das Melden des Hauptwohnsitzes auf einem Campingplatz ist gesetzlich nicht erlaubt.
Fazit
Mobile Homes bieten eine flexible und kostengünstige Wohnlösung, die besonders für Menschen geeignet ist, die häufig den Wohnort wechseln müssen oder möchten. Mit einer Vielzahl von Modellen und Anbietern in Deutschland können Interessierte das passende Mobilheim für ihre Bedürfnisse finden. Bei der Planung und Nutzung eines Mobile Homes sollten jedoch die baurechtlichen Vorschriften und die Kosten für den Stellplatz sorgfältig berücksichtigt werden.