Skelettbau: Beispiele, Kosten, Vor- & Nachteile im Überblick

Skelettbau

Die Skelettbauweise ist eine spezielle Bauform für Holzhäuser, bei der tragende Balken das Grundgerüst des Gebäudes bilden. Der Name leitet sich vom menschlichen Skelett ab, das ähnlich wie die Holzbalken die Grundstruktur trägt. Anschließend wird dieses Gerippe mit einer Haut, meist aus Holz- oder Gipskartonplatten, beplankt. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über die Skelettbauweise, ihre Vorteile und Nachteile sowie die aktuellen Trends.

Skelettbauweise mit Holzbalken

Im Gegensatz zur Massivbauweise erfüllen die Wände bei der Skelettbauweise keine tragende Funktion. Das tragende Element sind die senkrecht stehenden Holzbalken des Skelettbaus. Die vertikalen Fassadenplatten dienen lediglich als Hülle des Gebäudes. Diese Bauweise ermöglicht eine flexible und schnelle Errichtung von Gebäuden und hat sich besonders im Fertighausbau etabliert.

Vor- und Nachteile der Skelettbauweise

Vorteile

  1. Schneller Aufbau: Die tragende Ständerkonstruktion lässt sich innerhalb kurzer Zeit vor Ort errichten. Die einzelnen Wandplatten werden bereits vorgefertigt zum Baugrundstück geliefert. Ein Einfamilienhaus in Ständerbauweise kann somit innerhalb weniger Tage errichtet werden.
  2. Unkomplizierte Lieferung: Die verwendeten Baumaterialien wie Holz oder Stahl sind leicht und erleichtern den Transport im Vergleich zu Steinhäusern, bei denen deutlich mehr Aufwand erforderlich ist.
  3. Geringere Kosten: Der deutlich geringere Transportaufwand und die kürzere Aufbauzeit führen zu signifikant geringeren Kosten im Vergleich zur Massivbauweise. Die Preise für den Quadratmeter Rohbau in Skelettbauweise liegen zwischen 1.200 und 1.500 Euro.
  4. Umweltfreundlichkeit: Häufig bildet Holz die vorwiegende Bausubstanz, womit Eigentümer auf einen nachwachsenden, CO2-neutralen Baustoff setzen. Zusätzlich reduziert der geringere Transportaufwand die Umweltbelastung.
  5. Mehr Wohnraum: Die Beplankung der Wände ist deutlich dünner als massive Hauswände, wodurch bei gleicher Grundfläche mehr Wohnraum zur Verfügung steht.
  6. Nachträgliche Anpassung: Da die Wände kein tragendes Element bilden, kann die Fassade auch nachträglich ohne größeren Aufwand modifiziert werden.

Nachteile

  1. Geringere Lebensdauer: Häuser in Skelettbauweise haben eine etwa 40 Prozent geringere Lebensdauer im Vergleich zu Massivbauten. Holzkonstruktionen sind witterungs- und umwelteinflüssen stärker ausgesetzt und müssen daher häufiger saniert werden.
  2. Anfälligkeit gegenüber Schädlingen: Holzbauten sind anfällig für Schädlinge wie den Holzwurm. Skeletthäuser aus Stahl oder Stahlbeton sind hingegen resistent gegenüber solchen Schädlingen.
  3. Vorurteile bezüglich Feuchtigkeit: Ein weitverbreitetes Vorurteil besagt, dass Skelettbauten anfälliger gegenüber Feuchtigkeit sind. Bei fachlich korrekter Bauausführung gibt es jedoch keine signifikanten Unterschiede zu massiven Häusern.
Stahlbau in Skelettbauweise

Beispiel für die Skelettbauweise

Die Skelettbauweise eignet sich besonders gut für den Fertigbau. Ein typisches Einfamilienhaus in dieser Bauweise kann in wenigen Tagen errichtet werden. Die vorgefertigten Module werden einfach vor Ort zusammengesetzt, was die Bauzeit erheblich verkürzt und die Baukosten senkt. Zudem ermöglicht die Flexibilität der Skelettbauweise eine individuelle Anpassung an die Bedürfnisse der Bewohner, sei es durch den nachträglichen Einbau von Fenstern oder die Modifikation der Fassade.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Die Verwendung von Holz als Hauptbaustoff trägt zur Nachhaltigkeit bei. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und besitzt hervorragende Dämmeigenschaften. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, Skelettbauten leicht zu recyceln oder umzubauen, was die Umweltbelastung weiter reduziert.

Baukosten und Finanzierung

Die Baukosten für ein Skelettbauhaus sind im Vergleich zur Massivbauweise deutlich geringer. Dies liegt vor allem an der schnelleren Bauzeit und den geringeren Materialkosten. Für ein typisches Skelettbauhaus müssen Eigentümer mit Preisen zwischen 1.200 und 1.500 Euro pro Quadratmeter für den Rohbau rechnen. Es ist jedoch wichtig, Angebote sorgfältig zu prüfen und unseriöse Lockangebote zu vermeiden.

Fazit

Die Skelettbauweise bietet eine effiziente und flexible Alternative zur traditionellen Massivbauweise. Sie überzeugt durch schnelle Aufbauzeiten, geringere Kosten und ökologische Vorteile. Trotz einiger Nachteile wie der geringeren Lebensdauer und der Anfälligkeit gegenüber Schädlingen, bleibt die Skelettbauweise eine attraktive Option für moderne Bauprojekte. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit und Nachhaltigkeit wird sie zunehmend beliebter und könnte in Zukunft eine noch größere Rolle im Bauwesen spielen.

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