Microhouse Vergleich: Modelle, Anbieter, Preise und Ratgeber

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Unter der Bezeichnung Microhouse hat sich eine Mischform zwischen Hausanbau, Wohnmodul, Mikrohaus, Container- und Kubushaus etabliert.

Der luftig klingende Name bezieht sich auf die Grundeigenschaft, einfach und fast ohne Vorbereitung der Umgebung aufgestellt werden zu können.

Bodenplatte und Keller entfallen, und das nach Kundenwünschen vorgefertigte Modul wird mit einem Kran in wenigen Stunden aufgestellt. Punktfundamente für die Stützbeine und Vorrichtungen für externe Versorgungsanschlüsse wie Wasser, Strom und Abwasser bilden die vorbereitenden Maßnahmen. Die Stützbeine ermöglichen die Aufstellung auch in unebenen Geländen und Hanglagen. Ein Microhouse-Modul kann als Einzelwohnraum genutzt oder an ein Bestandsgebäude angeschlossen werden. Systemhersteller bieten zusätzlich kombinierbare Module an, durch die der Wohn- und Nutzraum vergrößert werden kann.

Arten und Modellvarianten

Microhouses in Alleinstellung bilden eine vollständige Wohneinheit, die sich im Bereich von fünfzig Quadratmetern Grundfläche pro Modul bewegt. Wenn ein Microhouse als Anbau Einsatz findet, sind Einzelraumgrößen ab etwa 15 Quadratmetern erhältlich. Die „Bauzeit“ des Moduls wird vom Hersteller nach Kundenwünschen im Werk erledigt. Viele standardisierte Produktionsvorgänge beschleunigen den technischen Ausbau.

Das fertig bezugsfähige Microhouse wird auf einem Tieflader angeliefert und mit einem Kran auf das Grundstück gesetzt. Standardflachbedachung kann durch ein aufgesetztes Pult-, Sattel- oder Walmdach ersetzt werden. Der Innenausbau und gegebenenfalls die Raumaufteilung beziehungsweise der Grundriss werden in mehreren Varianten angeboten. Wählbar und wandelbar sind auch Fassaden- und Fenstergestaltung der Modulhäuser.

Gesetzliche Vorschriften

In welchem Umfang landesbaurechtliche Vorschriften erfüllt werden müssen, regelt in erster Linie der örtliche Bebauungsplan. Während die Maße eines Anbaumoduls in manchen Bundesländern die genehmigungspflichtige Mindestgröße unterschreiten, sind alleinstehende Microhouses immer vollumfänglich genehmigungspflichtig. Auch bei Unterschreitung der vorgegebenen Maße müssen Vorschriften und Vorgaben bezüglich Wohnraumnutzung befolgt werden. Spätere bauliche und technische Veränderungen, die an den Modulen möglich sind, bedürfen erneuter Genehmigung.

Kosten eines Microhouses

Wer ein Microhouse kaufen möchte, sollte als wesentliche Kostenpunkte folgende Faktoren kalkulieren:

  • Anschaffungspreis des Moduls in gewünschter Ausbauweise
  • Punktfundamentlegung
  • Verlegen von Versorgungsschächten und Kanälen
  • Transport- und Montagekosten
  • Planungs- und behördliches Genehmigungsverfahren

Die Kosten für ein Microhouse werden entscheidend von der gewählten Ausstattung geprägt. Energieeffizienz, Wärme-, Wasser- und Stromversorgung sind in jeder Preisstufe und jedem Ausbauumfang genehmigungsfähig. Gesonderter Innenausbau wie Einbauküchen und Dachwechsel führen zu Aufpreisen bis zu fünfzig Prozent der Standardausführung.

Preisbeispiele

Nach aktuellen Marktstudien können die Preise für ein einfach ausgestattetes Microhouse-Modul ab etwa 30.000 Euro beginnen. Hochwertige und voll ausgestattete Modelle, inklusive luxuriösem Innenausbau und fortschrittlicher Energieversorgung, können jedoch schnell über 100.000 Euro kosten.

Zeitrahmen und Bauaufwand

Für die Bauzeit im Werk werden herstellerseitig etwa drei Monate benötigt. Der vorherige Planungs- und Genehmigungsvorlauf nimmt einen weiteren Monat in Anspruch. Wenn die Maße des Moduls nur eine eingeschränkte Baugenehmigung erfordern, kann sich die Vorlaufzeit halbieren. Die Anlieferung und Montage bei vorbereiteten Punktfundamenten und Versorgungsanschlüssen erledigt sich an einem Tag. Sonderwünsche für die Dachform und Zusatzelemente wie Terrassen, Vordächer und Solaranlagen sind im gleichen Zeitraum umzusetzen. Als realistische Planungszeit sollte von der Kaufidee bis zum Bezug mit einem Zeitrahmen von sechs Monaten gerechnet werden.

Vorteile und Nachteile

Vorteile

  • Schnelle Bauzeit: Ein Microhouse kann innerhalb weniger Tage aufgestellt werden.
  • Flexibilität: Die Module können an unterschiedliche Gelände angepasst werden.
  • Kosteneffizienz: Die Gesamtkosten sind oft niedriger als bei traditionellen Bauweisen.
  • Nachhaltigkeit: Viele Modelle sind energieeffizient und können mit nachhaltigen Materialien gebaut werden.

Nachteile

  • Genehmigungen: Trotz ihrer Größe benötigen Microhouses oft umfangreiche Genehmigungen.
  • Anschlüsse: Die Anbindung an Wasser, Strom und Abwasser kann teuer und aufwändig sein.
  • Platzbeschränkung: Die begrenzte Fläche kann für größere Familien unzureichend sein.

Fazit

Microhouses bieten eine innovative und flexible Wohnlösung, die besonders für kleine Familien, Singles oder als Anbau an bestehende Gebäude geeignet ist. Auch als Alterswohnsitz für Senioren kommen sie immer häufiger zum Einsatz. Sie überzeugen durch ihre schnelle Bauzeit, Anpassungsfähigkeit an verschiedene Gelände und eine oft günstigere Kostenstruktur im Vergleich zu traditionellen Bauweisen. Jedoch sollten potenzielle Käufer die erforderlichen Genehmigungen und die Anschlusskosten sorgfältig kalkulieren. Mit der richtigen Planung kann ein Microhouse eine nachhaltige und komfortable Wohnalternative darstellen.

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