Wohnen im Garten: Was Eigentümer wissen müssen

Immer mehr Menschen entscheiden sich dazu, dauerhaft im Garten zu wohnen. Wohnraummangel und steigende Immobilienpreise führen zu kreativen Wohnlösungen. Eine davon ist das Minihaus im Garten als Erstwohnsitz. Andere Eigentümer wiederum wohnen nur temporär im Garten, indem sie ihr Gartenhaus als Zweitwohnsitz, ausgelagertes Büro oder Gästezimmer nutzen. Was es dabei rechtlich zu beachten gibt und was Eigentümer sonst noch wissen müssen.

Der Trend zum Kleinhaus

In den letzten Jahren geht der Trend in der Immobilienbranche zunehmend zum Kleinhaus. Tiny Houses und Wohncontainer finden problemlos im Garten Platz und lassen sich ganzjährig bewohnen. Dabei gibt es winterfeste Kleinhäuser mit 15 Quadratmetern Wohnfläche schon ab Preisen von 25.000 Euro. Die geringen Kosten und die hohe Flexibilität machen das Wohnen im Garten zu einer immer beliebter werdenden Alternative.

Rechtliche Voraussetzungen

Wohnhaus im Garten

Ein bestehendes Gartenhaus als Erstwohnsitz nutzen

Wenn Sie bereits über ein Gartenhaus verfügen, das Sie nun zum Erstwohnsitz umfunktionieren möchten, haben Sie in der Regel bereits eine Baugenehmigung für das Gartenhaus erhalten. Wer in diesem Häuschen nun dauerhaft im Garten wohnen möchte, muss einen Antrag zur Umnutzung stellen. Diese Nutzungsänderung ist meldepflichtig und erfordert die Einreichung eines Antrags bei der örtlichen Baubehörde.

Ein Gartenhaus als Erstwohnsitz bauen

Anders gestaltet es sich, wenn das Gartenhaus erst noch errichtet werden muss. Dazu ist zunächst eine Genehmigung durch die Baubehörde erforderlich. Ob Sie diese erhalten, hängt vom Bebauungsplan der Gemeinde ab, in der das Grundstück liegt.

Tiny House aus Holz im Garten

Jede Gemeinde in Deutschland verfügt über einen Grundplan, der das Gemeindegebiet in Gewerbe-, Erholungs- und Wohngebiete unterteilt. In reinen Gewerbe- und Erholungsgebieten sind die Chancen, eine Baugenehmigung zu erhalten, eher gering. Die besten Chancen zum dauerhaften Wohnen im Garten haben Sie in Mischgebieten aus Freizeit- und Wohngelände. Gewissheit schafft erst die Prüfung durch das regionale Bauamt, daher sollten Sie Ihr Bauvorhaben bei der Behörde einreichen.

Einen Schrebergarten als Hauptwohnsitz nutzen

Schrebergärten dienen der Naherholung. Ein Wochenende im Schrebergarten zu verbringen, ist rechtlich unproblematisch. Anders verhält es sich jedoch, wenn Sie Ihren Hauptwohnsitz in den Schrebergarten verlegen möchten. Das Bundeskleingartengesetz (BKleingG) sieht hier klare Richtlinien vor: Das dauerhafte Wohnen im Schrebergarten ist verboten. Gebäude, die zum dauerhaften Wohnen ausgelegt sind, sind ebenfalls nicht gestattet. Die bebaute Fläche im Schrebergarten darf zudem nicht größer als 24 Quadratmeter sein.

Praktische Tipps für das Wohnen im Garten

Planung und Ausstattung

Ein gut durchdachtes Gartenhaus kann alle notwendigen Annehmlichkeiten bieten. Achten Sie darauf, dass das Haus gut isoliert ist, um es auch im Winter bewohnbar zu machen. Moderne Tiny Houses sind oft mit effizienten Heizsystemen, gut isolierten Fenstern und einer soliden Bauweise ausgestattet, um ganzjährig komfortables Wohnen zu ermöglichen.

Genehmigungen und Vorschriften

Informieren Sie sich im Vorfeld ausführlich über die lokalen Bauvorschriften und Genehmigungsverfahren. Jede Gemeinde hat unterschiedliche Regelungen, und es ist wichtig, diese zu kennen, um rechtliche Probleme zu vermeiden. Ein Gespräch mit dem zuständigen Bauamt kann viele Fragen klären und Ihnen helfen, Ihr Projekt erfolgreich umzusetzen.

Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit

Ein großer Vorteil von Kleinhäusern im Garten ist ihre Umweltfreundlichkeit. Sie benötigen weniger Baumaterial und Energie, um bewohnt zu werden, und haben einen geringeren ökologischen Fußabdruck als größere Häuser. Achten Sie bei der Planung auf nachhaltige Materialien und Energiequellen, wie Solarenergie, um den ökologischen Nutzen zu maximieren.

Nutzungsmöglichkeiten

Ein Gartenhaus bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Neben dem dauerhaften Wohnen können Sie es als Zweitwohnsitz, Büro oder Gästezimmer nutzen. Diese Flexibilität macht Gartenhäuser zu einer attraktiven Lösung für viele verschiedene Wohnbedürfnisse.

Fazit

Das Wohnen im Garten bietet eine interessante Alternative zu herkömmlichen Wohnformen. Es ist eine flexible, kostengünstige und umweltfreundliche Lösung, die immer mehr Anhänger findet. Mit der richtigen Planung und Beachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen kann ein Gartenhaus zu einem komfortablen und dauerhaften Zuhause werden. Angesichts der steigenden Immobilienpreise und des Wohnraummangels in vielen Städten bietet das Wohnen im Garten eine kreative und zukunftsweisende Möglichkeit, individuellen Wohnraum zu schaffen.

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