Exotische Hardliner gibt es bereits seit vielen Jahrzehnten: Alternative, die in einer einsamen Waldhütte ohne Strom oder im Bauwagen auf grüner Wiese, umgeben von krautigen Permakulturgärten leben – und hartnäckig gegen staatlichen Widerstand versuchen, an dieser kargen und oft nicht genehmigten Lebensweise festzuhalten.
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ToggleDoch in größerem Rahmen schwappte die Bewegung des Small Housing, eines minimalistischen Wohnstils in winzigen Häusern, erst aus den USA in unsere Breitengrade über. Während der großen Weltwirtschaftskrise ab 2008 hielten viele US-Bürger auch in prekären Situationen an ihrem “American Way of Life” fest, und dazu gehörte nun mal ein eigenes Haus. Zunächst bauten sich verarmte Amerikaner eine mobile Notbehelfswohnung auf einem Anhänger. Das war nur der Anfang des “Small Housing”.
Heute finden sich weltweit große Zielgruppen im Small Housing wieder: Junge Familien, berufstätige Singles, zunehmend Rentner, Umweltbewusste und mobil lebende Menschen verwirklichen ihre Vorstellung vom Small Housing. Immer mehr Menschen legen Wert darauf, ihr Tiny House auch als nachhaltiges Effizienzhaus zu errichten, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Distanzierung von der Überflussgesellschaft, Gesundschrumpfen und dabei doch ein eigenes Haus mit Außenbereich drumherum genießen – viele Gründe sprechen für Small Housing.
Ein Haus bis 100 qm Wohnfläche zählt als Small House. Die Vorstellungen vom Small Housing sind geprägt durch den mittlerweile hohen Bekanntheitsgrad der Mikrohäuser, das sind die Tiny Houses. Sie beginnen bei einer Fläche von 15 qm und sind damit wirklich klein. Dabei bieten sie alles an Interieur, was ein moderner Mensch in seinem Heim benötigt. Mittlerweile werden auch etwas größere Modelle angeboten bis maximal 50 qm Wohnfläche. Den Bereich von 50 bis 100 qm Fläche decken dann weitere Small-House-Typen ab.
Tiny Houses sind oft als temporäre oder mobile Wohneinheiten konzipiert und bieten eine erstaunliche Vielfalt an Ausstattungsmöglichkeiten. Sie können als Eigenheime, Ferienhäuser oder sogar als Büro- und Arbeitsräume genutzt werden. Die Flexibilität und Mobilität machen Tiny Houses zu einer attraktiven Option für viele.
Eine eindimensionale Kategorisierung ist kaum möglich, weil Elemente des einen Kleinhaustyps mit denen anderer kombiniert werden. So kann jeder “Häuslebauer” genau den gewünschten individuellen Wohnstil erzielen.
Die flexible Gestaltung ermöglicht eine große Bandbreite an Modellen im Bereich des Small-Housing – mit maximaler Unterschiedlichkeit, aber auch fließenden Übergängen: So kann ein Tiny House oder Microhouse in vielen Stilrichtungen erbaut werden, z.B. als Tiroler Chalet aus Holz oder als Schwedenhaus, als moderner Kubus bis hin zur Hobbit-Erdhütte. Je nach Zweck kann ein Tiny House als standortungebundenes Mobilheim mit Fahrgestell konzipiert sein, wie ein Bauwagen oder Zirkuswagen, oder als Wohncontainer auf einem LKW transportiert werden. Alternativ gibt es stationäre Modelle mit einem festen Standort.
Ein optimaler Grundriss, der innerhalb eines sehr kompakten Wohnraums alle Bedürfnisse der Bewohner*innen berücksichtigt, ist das A und das O Ihres Bauprojektes. Allerdings brauchen Sie das Rad beim Small Housing nicht neu erfinden.
Zahlreiche Webportale für Kleinhäuser und Modulbau bieten eine Vielzahl fertiger Grundrisse an. Sie können einfach auswählen oder sich dort Anregung holen für Ihre eigene Konzeption, die Sie Ihrer Baufirma unterbreiten. Damit in Ihrer Projektzeichnung alle baulichen Anforderungen erfüllt sind, lassen Sie sich durch Softwareprogramme für Grundrisserstellung assistieren oder informieren sich in einem Musterhauspark für Small Housing.
Bei den Preisen für ein Small House wird deutlich, dass hauptsächlich die Flächengröße die Kosten bestimmt. Bisher konnten die Kunden durchschnittlich von folgender Rechnung ausgehen (je nach Komfort gibt es Abweichungen): Pro Quadratmeter betragen die Kosten des Kleinhauses mindestens 1000 Euro. Natürlich ändern sich die Preise am Markt laufend.
Je mehr Eigenleistung Sie beim Bau erbringen, desto niedriger sind die Gesamtkosten. Selbstbauprojekte können erheblich günstiger sein, erfordern jedoch handwerkliches Geschick und Zeit.
Small Housing ist mehr als nur ein Trend – es ist eine Lebensweise, die auf Nachhaltigkeit, Minimalismus und Flexibilität setzt. Egal ob als Tiny House auf Rädern oder als modulares Fertighaus, die Möglichkeiten sind vielfältig und individuell anpassbar. Die globale Bewegung hin zu kleineren, effizienteren Wohnlösungen zeigt, dass weniger oft mehr ist und dass ein minimalistischer Lebensstil viele Vorteile bietet.
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