Wohnmodule erfüllen viele Aufgaben, von der Ergänzung bis zur alleinigen Nutzung als Wohnraum. Ihre Anpassungs- und Wandelfähigkeit ermöglicht die Einzelnutzung, Erweiterung und Ergänzung vorhandenen Wohnraums oder die individuelle Zusammenstellung mehrerer Module zu einem Gebäude.
Baukonstruktionen und Materialien
Die beiden vorherrschenden Baukonstruktionen bestehen aus Metall beziehungsweise Stahl bei Container-Wohnmodulen. Raummodule aus Beton gibt es zwar, sie sind allerdings deutlich seltener.
Wohnmodule aus Holz
Viele Modulhäuser werden aus Holz gefertigt. Hier sind sowohl Flachdächer als auch geneigte Dachformen erhältlich. Die Wohnmodule können autark ausgestattet sein oder von externer Versorgung abhängen. Grundsätzlich ist die Bezeichnung als Wohnmodul ein Überbegriff für verschiedene Hausarten. Dazu zählen:
- Kleine Wohnhäuser für bis zu drei Personen und Tiny Houses
- Anbauhäuser an Bestandsgebäude
- Gartenhäuser
- Ferien- und Wochenendhäuser
- Größere Wohneinheiten aus Mehrfachmodulen
Preise und Kosten
Die Preise für Wohnmodule setzen sich modular zusammen, ebenso wie ihre Bauweise. Hier ist ein Beispiel für die Kosten eines Moduls zwischen sechzig und achtzig Quadratmetern Grundfläche einschließlich Küche und Bad:
Komponente | Kosten (€) |
---|
Fundament | 4.000 – 6.000 |
Externe Versorgungsanschlüsse | 2.000 – 3.000 |
Montage der Außenwände (entfällt bei Container) | 20.000 |
Fassadenverkleidung | 5.000 |
Flachdach | 8.000 – 12.000 |
Fenster und Türen | 10.000 – 15.000 |
Innenwände | 5.000 |
Fußbodenaufbau und Dämmung | 7.000 – 12.000 |
Heizsystem: je nach Heizungsart | 5.000 – 20.000 |
Verkleidungen der Innenwände | 5.000 – 7.000 |
Innentüren | 2.000 – 4.000 |
Elektroinstallation | 7.000 – 10.000 |
Bad- und Sanitärausstattung einschließlich weißer Ware | 10.000 |
Küche beziehungsweise Küchenzeile mit Geräten | 5.000 |
Außenanlage mit Zugang und Terrassendeck | 5.000 – 8.000 |
Anlieferung der vorgefertigten Bauelemente | 3.000 – 5.000 |
Preise für Wohnmodule
Die flexiblen Ausstattungs- und Gestaltungsmöglichkeiten beeinflussen die Kosten für Wohnmodule entscheidend. Bei Containermodulen fallen einige Aufbauleistungen weg, was sich durch einen erhöhten Dämmungsaufwand bezüglich Wärme und Schall oft ausgleicht. Die günstigsten Einzelmodule mit 15 Quadratmetern Wohnfläche sind ab etwa 30.000 Euro schlüsselfertig erhältlich.
Gebrauchte Module
Da die modularen Wohneinheiten oft mobil sind, ergibt sich ein vergleichsweise großer Gebrauchtmarkt. Gebrauchte Wohnmodule sind oft bis zu 40 Prozent günstiger erhältlich. Vor dem Kauf eines gebrauchten Modells ist es sinnvoll, einen unabhängigen Sachverständigen hinzuzuziehen, um die Komplexität der Ausstattung und die Integrität der Versorgungsleitungen zu prüfen.
Baugenehmigung
Die beweglichsten Wohnmodule besitzen ein Fahrwerk oder die Transport- und Aufstellfähigkeit durch Sattelschlepper, Tieflader und Kräne. Auch für mobile Häuser gilt: Dienen sie als dauerhafte Wohnstätte, benötigen sie eine Baugenehmigung. Das gilt für mobile Modelle ebenso wie für feststehende Bauausführungen auf Fundament.
Herausforderungen bei Baugenehmigungen
Aufgrund der unkonventionellen Bauweise sehen örtliche Bebauungspläne Modulbauten oft nicht vor. Diese Pläne geben vor, wie ein Haus in einer bestimmten Nachbarschaft hinsichtlich Dachform, Bauweise und Nutzung auszusehen hat. Es ist wichtig, frühzeitig mit den Herstellern und den örtlichen Behörden zu sprechen, um sicherzustellen, dass die geplante Wohnbox den Vorschriften entspricht.
Ausbaustufen und Ausführungen
Wohnmodule sind in mehreren Ausbaustufen erhältlich, von einem skelettartigen Rohbau bis zum schlüsselfertigen Bezug. Je nach Einsatzort und Zweck sind die technischen Ausstattungen wählbar. Die klassischen Bedarfs- und Entscheidungskriterien sind:
- Heizung: Müssen die Module sich selber beheizen?
- Versorgung: Kann eine bestehende Strom- und Wasserversorgung erweitert werden? Ist eine eigene Kanalisation erforderlich?
- Energie: Sollen eigene Energieleistungen im Modul, wie Solarstrom, entstehen?
- Anschluss: Sind bauliche Voraussetzungen für den Anschluss an Bestandsgebäude zu beachten?
- Bebauungsplan: Erlaubt der örtliche Bebauungsplan das Aufstellen auch bezüglich Bauausführung?
- Erweiterbarkeit: Sollen Ausgangsmodule später erweiterbar sein?
- Außenanlagen: Erlauben das oder die Module die bedarfsgerechte und wunschgemäße Außenanlage?
Fazit
Wohnmodule bieten eine vielseitige und flexible Wohnlösung, die durch ihre Mobilität, schnelle Aufbauzeit und Kosteneffizienz überzeugt. Sie eignen sich für eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten, von kleinen Wohnhäusern bis hin zu größeren Modulbauten. Mit der Möglichkeit der individuellen Gestaltung und der einfachen Anpassung an unterschiedliche Bedürfnisse stellen Wohnmodule eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Bauweisen dar.