Wohnen auf dem Dach: Mobile Penthouse-Wohnungen gegen den Wohnraummangel

Wohnen auf dem Dach

Mobile Minihäuser, die sich auf Flachdächern von Hochhäusern platzieren lassen, bieten eine innovative Lösung gegen den wachsenden Wohnraummangel in Großstädten. Diese sogenannten Dachwohnungen verwandeln ungenutzte Großstadtdächer in begehrte Wohnflächen mit atemberaubendem Ausblick.

Wohnungsnot in den Metropolen

In den deutschen Metropolen herrscht akute Wohnungsnot, und die Situation verschärft sich weiter. Bis 2020 fehlten jährlich 385.000 Wohnungen, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaft in Köln zeigt. Dieser Mangel an Wohnraum fordert Innovationsgeist von der Immobilienbranche.

Innovationen aus Berlin: Cabin One

Eine der vielversprechendsten Antworten auf diese Herausforderung bietet das Berliner Startup Cabin One. Dieses Unternehmen hat mobile Mikrohäuser entwickelt, die sich auf Flachdächern aufstellen lassen. So entsteht neue Wohnfläche dort, wo sie zuvor nicht vermutet wurde.

Nutzung ungenutzter Flachdächer

Allein in Berlin gibt es über 50.000 Hausdächer, viele davon sind Flachdächer. Home One möchte der erste Anbieter sein, der mobile Dachwohnungen in Serie entwickelt. Damit hat das Startup seine Nische in der Tiny House Bewegung gefunden: maximaler Wohnkomfort auf minimalem Raum.

Design und Finanzierung

Der Entwurf für das mobile Penthouse stammt von den Architekten Simon Becker und Andreas Rauch. Das 8,5 mal 3,2 Meter große Haus soll neue Wohnfläche im urbanen Raum schaffen. Mit seiner kompakten Bauform lässt es sich nicht nur auf Großstadtdächern, sondern auch auf anderen ungenutzten Flächen installieren. Das 2014 gegründete Unternehmen befindet sich derzeit in der Finanzierungsphase und nutzt dafür Crowdfunding. Interessierte können auf Indiegogo.de Eigenkapital investieren.

Downsizing als Wohnkonzept

Downsizing, also das „Gesundschrumpfen“, ist eine Bewegung, die sich in der Immobilienbranche wachsender Beliebtheit erfreut. Sie propagiert einen bewussteren und gesünderen Lebensstil durch Reduktion auf das Wesentliche und ist ein Leitmotiv des Small House Movements. Dieses Konzept findet sich auch in den Minihäusern von Home One wieder.

Ökologische Aspekte

Die ökologische Nachhaltigkeit spielt bei diesen Minihäusern eine zentrale Rolle. Als Heizung dient eine Luft-Wärmepumpe, die der Umgebungsluft Wärme entzieht und sie dem Wohnraum zuführt. Im Sommer funktioniert sie als Klimaanlage. Dieses regenerative Heizsystem ist autark von Gas- und Öllieferanten. Der benötigte Strom für den Wärmepumpenmotor wird durch Solarpanele auf dem Hausdach erzeugt. Auch der übrige Strombedarf soll durch Solarenergie gedeckt werden, was das Cabin One zu einer weitgehend autarken Wohnlösung macht.

Wohnkomfort auf kleinem Raum

Obwohl das Cabin One mit einer Grundfläche von rund 25 Quadratmetern und einer Höhe von knapp 3,5 Metern deutlich kleiner als die durchschnittliche pro Kopf Wohnfläche in Deutschland (46,5 Quadratmeter) ist, versprechen die Gründer komfortablen Wohnraum sogar für zwei Personen. Es bietet alles, was man zum Leben benötigt: Küche, Bad, Wohnzimmer und ein platzsparendes Bett auf einer Schlafempore unter der Decke. Die Lebensdauer des Minihauses wird auf bis zu 200 Jahre geschätzt. Das Ziel der Hersteller ist es, das Minihaus unterhalb der 100.000 Euro Schwelle anzubieten. Ein finaler Kaufpreis steht noch nicht fest.

Herausforderung Baugenehmigung

Wie bei vielen alternativen Wohnformen gibt es auch bei den mobilen Dachwohnungen von Cabin One Herausforderungen in Bezug auf die Baugenehmigung. Vorschriften hinsichtlich der Gebäudehöhe oder des Denkmalschutzes können Komplikationen verursachen. Es bleibt ein Appell an den Gesetzgeber, die gesetzlichen Vorschriften im Hinblick auf solche innovativen Wohnkonzepte zu lockern. Angesichts der prekären Wohnraumsituation besteht hier dringender Handlungsbedarf.

Fazit

Mobile Penthouse-Wohnungen auf Flachdächern bieten eine kreative Lösung gegen den Wohnraummangel in städtischen Gebieten. Mit innovativen Konzepten wie denen von Home One können ungenutzte Dachflächen effektiv genutzt und neuer Wohnraum geschaffen werden. Trotz der Herausforderungen bei der Baugenehmigung zeigt die Idee großes Potenzial für die Zukunft des urbanen Wohnens.

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