Der Begriff Ökohaus ist nicht einheitlich definiert. Gemeinhin sind darunter jedoch Häuser zu fassen, die auf einen geringen ökologischen Fußabdruck setzen. Das Ziel des nachhaltigen Wohnens lässt sich dabei durch verschiedene Maßnahmen erzielen. Welche das sind, was sie kosten und welche Arten von Ökohäusern es gibt, wird im Folgenden erläutert.
Hauptaugenmerke beim ökologischen Bauen
Um ökologisch zu bauen, gilt es das Hauptaugenmerk auf drei Bereiche zu legen:
1. Das Haus selbst
Hier geht es um die Verwendung nachhaltiger und regenerativer Baumaterialien. Biohäuser setzen auf natürliche Baustoffe wie Holz, Lehm oder auch Stroh.
2. Die Energieversorgung
Wesentlichen Einfluss auf die Ökobilanz eines Hauses hat dessen Energieversorgung wie Strom und Heizung. Durch regenerative Heizungsarten wie Holzheizungen und Wärmepumpen können Eigentümer auf fossile Brennstoffe heute weitestgehend verzichten.
3. Die Dämmung
Eine gute Dämmung sorgt dafür, dass möglichst wenig Energie verloren geht. Doch auch das Dämmmaterial ist entscheidend. So gibt es eine Vielzahl natürlicher Dämmstoffe wie Hanf, Holzwolle oder Kokosfasern.
Im Folgenden werden die drei genannten Punkte näher erläutert und erklärt, was es beim ökologischen Bauen zu beachten gibt.
Ökologisch Bauen: Bauweisen und Materialien
Holz
Holzhäuser sind die häufigste Form des ökologischen Bauens. Naturstammhäuser, Blockhäuser und Holzrahmenbauten setzen mit Holz auf einen regenerativen, klimaneutralen Baustoff. Holz lagert CO2 ein und entlastet so die Umwelt.
Lehm
Lehm ist ein Gemisch aus Schluff, Sand und Ton, das biologisch abbaubar und schadstofffrei ist. Für eine bessere Wärmedämmung wird oft Stroh beigemischt. Lehmhäuser bieten ein angenehmes Raumklima und sind ideal für Allergiker.
Stroh
Strohballenhäuser bestehen häufig aus einer Rahmenkonstruktion aus Holz und setzen auf Stroh als nachwachsenden, CO2-neutralen Baustoff, der zudem regional verfügbar ist. Diese Häuser sind sehr gut gedämmt und bieten eine hervorragende Energieeffizienz.
Überblick über ökologische Baustoffe und ihre Eigenschaften
- Holz: Klimaneutral, speichert CO2, regional verfügbar
- Lehm: Biologisch abbaubar, schadstofffrei, gute Dämmung
- Stroh: Nachwachsend, CO2-neutral, regional verfügbar
Nachhaltige Energiequellen
Neben dem Hausbau selbst kennzeichnet das Ökohaus eine umweltverträgliche Energieversorgung. Allen voran steht hier die Heizung, die mehr als zwei Drittel des Energiebedarfs in einem durchschnittlichen Haushalt ausmacht.
Holzheizungen
Heizungsarten wie Pellet-, Hackschnitzel- und Scheitholzkessel nutzen Holz in verschiedenen Formen als Brennstoff und setzen damit auf einen nachwachsenden Rohstoff.
Wärmepumpen
Wärmepumpen gewinnen Energie aus der Umwelt, wobei die Luft, das Grundwasser oder die Erde als Energiequelle dienen können.
Solarthermie
Solarthermie nutzt Sonnenenergie zum Heizen. Um diese zu gewinnen, werden Kollektoren auf dem Dach des Hauses angebracht.
Effiziente und biologische Dämmung
Wer ein Ökohaus bauen möchte, sollte neben der Heizung auf eine effiziente Dämmung achten. Denn je besser ein Haus gedämmt ist, desto weniger Heizenergie benötigt es.
Nullenergie- und Plusenergiehäuser
Häuser, die genau so viel Energie verbrauchen, wie sie erzeugen, werden als Nullenergie- oder Plusenergiehäuser bezeichnet. Eine gute Dämmung spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Biologische Dämmstoffe
Viele konventionelle Dämmungen wie Styropor basieren auf Erdöl und nutzen somit fossile Ressourcen. Biologische Alternativen sind Holzwolle, Hanffasern, Kokosfasern oder Gräser. Diese Materialien sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern tragen auch zu einem gesunden Wohnklima bei.
Ökostrom
Auch beim Strom bieten sich heute nachhaltige Alternativen. Während herkömmlicher Strom zumeist aus Kohlekraftwerken stammt, gewinnen Ökostromanbieter die Energie mittels Sonnen- und Windkraft.
Photovoltaikanlagen
Durch Photovoltaikanlagen auf dem Hausdach oder durch Blockheizkraftwerke lässt sich der Strom für das eigene Haus sogar selbst produzieren. Viele Ökohäuser sind sogar vollständig autark.
Fazit
Ein nachhaltiges Haus zeichnet sich durch die Verwendung ökologischer Baustoffe, eine umweltfreundliche Energieversorgung und eine effiziente Dämmung aus. Holz, Lehm und Stroh sind ideale Materialien für den Bau eines Ökohauses, während regenerative Heizsysteme und biologische Dämmstoffe den Energieverbrauch minimieren. Photovoltaikanlagen und andere nachhaltige Stromquellen ermöglichen eine umweltfreundliche und autarke Energieversorgung. Durch diese Maßnahmen lässt sich der ökologische Fußabdruck eines Hauses erheblich reduzieren, was nicht nur der Umwelt zugutekommt, sondern auch ein gesundes Wohnklima schafft.