Holzrahmenbauweise: Häuser im Check, Preise – Bausätze, Vor- & Nachteile

Holzrahmenbauweise

Die Holzrahmenbauweise, auch bekannt als Holzriegelbauweise oder Holzständerbauweise, hat in den letzten Jahren stetig an Beliebtheit gewonnen. Dieser Trend ist auf die ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile zurückzuführen, die diese Bauweise bietet. Im Kern besteht ein Holzrahmenbau aus einem Skelett aus Holzbalken, das mit Wand- und Deckenelementen, oft in Form von Sandwichplatten, verkleidet wird. Diese Platten bestehen aus zwei Holzplatten, die einen Kern aus Dämmmaterial umschließen.

Die Holzrahmenbauweise ist eine der ältesten Bauweisen der Welt. Sie bietet eine kostengünstige, schnelle und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Massivbauten. Diese Bauweise nutzt die natürlichen Vorteile des Holzes, wie seine Tragfähigkeit, Flexibilität und die Fähigkeit, CO2 zu speichern.

Geschichte der Holzrahmenbauweise

Holzrahmenhaus

Die Ursprünge der Holzrahmenbauweise reichen weit zurück. In vielen Kulturen weltweit wurden Holzkonstruktionen verwendet, um stabile und langlebige Gebäude zu errichten. In Europa erlebte die Holzrahmenbauweise besonders in den mittelalterlichen Fachwerkhäusern ihren Höhepunkt. Heute hat sich die Technik weiterentwickelt und bietet moderne, effiziente Lösungen für den Hausbau.

Technische Aspekte der Holzrahmenbauweise

Für den Bau eines Holzrahmenhauses werden verschiedene Materialien verwendet:

  • Holzbalken: Diese bilden das tragende Skelett des Hauses. Meistens werden Nadelhölzer wie Kiefer oder Fichte verwendet.
  • Sandwichplatten: Diese bestehen aus zwei äußeren Holzplatten und einem Kern aus Dämmmaterial wie Mineralwolle, Zellulose oder Holzfasern.
  • Dämmstoffe: Naturdämmstoffe wie Hanf, Schafwolle oder Kokosfasern kommen häufig zum Einsatz, aber auch synthetische Materialien können verwendet werden.
  • Verkleidungen: Die äußere Verkleidung kann aus verschiedenen Materialien bestehen, darunter Holz, Putz oder Klinker.

Die Holzrahmenbauweise nutzt eine Reihe von Konstruktionstechniken, um Stabilität und Effizienz zu gewährleisten:

  • Rahmenkonstruktion: Ein Netzwerk aus senkrechten und waagerechten Holzbalken bildet das Grundgerüst. Diese Balken sind durch Querstreben und Verstrebungen miteinander verbunden.
  • Vorproduktion: Viele Elemente werden in Fabriken vorgefertigt, was die Bauzeit verkürzt und die Qualität verbessert.
  • Montage: Die vorgefertigten Teile werden auf der Baustelle zusammengesetzt. Dies ermöglicht eine schnelle und effiziente Bauweise.

Kosten und Finanzierung

Holzrahmenbau Neubau

Die Kosten für ein Holzrahmenhaus variieren je nach Ausstattung, Größe und Standort. Im Durchschnitt liegen die Kosten für den Rohbau bei etwa 1.500 Euro pro Quadratmeter. Schlüsselfertig, also inklusive Inneneinrichtung, Heizung und Sanitäranlagen, sollten Eigentümer mit etwa 2.000 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Es gibt verschiedene Wege, ein Holzrahmenhaus zu finanzieren:

  • Eigenkapital: Die Verwendung von Eigenkapital reduziert die monatlichen Raten und die Gesamtkosten der Finanzierung.
  • Bankkredite: Viele Banken bieten spezielle Kredite für den Bau von Holzhäusern an. Diese Kredite haben oft günstige Konditionen, da Holzrahmenhäuser als umweltfreundlich und nachhaltig gelten.
  • Förderungen: In vielen Ländern gibt es staatliche Förderprogramme für den Bau energieeffizienter und nachhaltiger Häuser. Diese Förderungen können die Finanzierung erleichtern.

Ein Bausatzhaus bietet die Möglichkeit, durch Eigenleistung Kosten zu sparen. Hierbei stellt der Anbieter das gesamte Baumaterial zur Verfügung, und der Bauherr übernimmt den Bau des Hauses selbst. Je nach Umfang der Eigenleistung liegen die Kosten für den Selbstbau bei etwa 1.000 Euro pro Quadratmeter. Wichtig ist, die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und professionelle Hilfe bei komplexen Aufgaben wie der Installation von Heizung und Elektrik in Anspruch zu nehmen.

Mythen rund um die Holzständerbauweise

Dach eines Holzrahmenhauses

Bevor wir hier auf die Vor- und Nachteile des Holzrahmenbaus eingehen, gilt es zunächst mit einigen hartnäckigen Gerüchten aufzuräumen.

Brandschutz

So kommt mit der Auseinandersetzung mit Holzhäusern immer wieder das Thema Brandschutz auf. Im Zuges dessen heißt es dann, dass Holzrahmenhäuser eine höhere Brandgefahr besitzen. Das ist eindeutig falsch und statistisch nicht haltbar. Holzbauten brennen nicht häufiger als Massivhäuser. Bester Beleg dafür ist, dass die Brandschutzversicherung in der Regel keinen Unterschied zwischen Holz- und Massivbauten macht.

Gefahr durch Schädlinge

Frisches Holz besitzt eine Restfeuchte von 40%. Durch Trocknung erreichen Bauteile für die Holzrahmenbauweise eine Restfeuchte von weniger als 18%. Damit ist das Holz für Schädlinge wie Insekten und Pilze nicht länger attraktiv.

Holztafelbauweise während der Bauarbeiten

Haltbarkeit

Ein weiteres Vorurteil besteht darin, dass der Holzrahmenbauweise häufig eine geringere Lebensdauer attestiert wird. Auch dies ist ein Irrtum. Grundlage für diese Aussage ist zumeist die Begutachtung von Fachwerkhäusern. In der Regel sind diese jedoch schon älter und nicht mit heutigen Standards vergleichbar. Moderne Holzbauten stehen der Haltbarkeit von Massivbauten in Nichts nach.

Vorteile von Holzrahmenhäusern

Gegenüber solchen aus massiven Bauteilen setzen Häuser aus Holz auf einen nachwachsenden Werkstoff. Dadurch kommt die Holzriegelbauweise auf eine gute Ökobilanz. Daneben ergibt sich eine Reihe weiterer Vorteile:

  • Klimaneutral: Holz lagert während es wächst Kohlenstoffdioxid in seine Zellstruktur ein. Demnach bindet es CO2. Wird Holz biologisch abgebaut, gibt es diese Menge CO2 wieder frei. Unterm Strich ist es somit klimaneutral.
  • Kurze Bauphase: Holzrahmenhäuser sind Trockenbauten. Da kein Beton zum Einsatz kommt, entfällt die Härtezeit. Ferner ermöglicht die unkomplizierte Holzrahmenbauweise eine kurze Bauzeit.
  • Gute Isolierung: Bauelemente aus Holz besitzen eine gute Wärmedämmung. Sie kommen dadurch zumeist mit weniger zusätzlichem Dämmmaterial als Massivbauten aus.
  • Geringe Kosten: Viele Elemente für Holzrahmenbauten lassen sich serienmäßig vorproduzieren wie zum Beispiel die Sandwichpaneele. Vorproduzierte Fertigbauteile und die kurze Bauzeit führen zu geringen Baukosten.
  • Gesundes Wohnklima: Auch baubiologisch macht ein Holzständerbau Sinn. Holz besitzt die Eigenschaft, Feuchtigkeit speichern und wieder abgeben zu können. So reguliert es die Luftfeuchtigkeit und bedingt ein stets angenehmes Raumklima.

Nachteile

  • Höherer Bedarf an Pflege: Holz nimmt mit der Zeit einen gräulichen Farbton an. Bedingt durch Wind und Wetter lässt sich das nicht vermeiden. Deshalb benötigt ein Holzrahmenhaus regelmäßig einen neuen Anstrich.
  • Größere Folgeschäden bei Baufehlern: Grundsätzlich sind Häuser in Holzrahmenbauweise genau so stabil wie Massivhäuser. Kommt es jedoch zu Bauschäden beispielsweise durch Feuchtigkeit, sind die Folgen bei Häusern in Holzrahmenbauweise zumeist höher.

Abgrenzung zur Holzmassivbauweise

Dachkonstruktion bei einem Holzrahmenbau

Bei Holzständerhäusern handelt es sich um Leichtbauten. Sie bestehen aus einem Profil aus Holzbalken mit einer Verkleidung aus Sandwichplatten. Doch aus Holz lassen sich auch Massivhäuser bauen. Bei Blockbohlenhäusern oder auch Naturstammhäusern besteht die Fassade aus massiven Holzstämmen oder Vierkantbalken. Das Massivholzhaus erweist sich jedoch als wesentlich aufwändiger als die Holzrahmenbauweise. Bei Bausätzen handelt es sich deshalb üblicherweise auch um ein Holzrahmenhaus.

Wandaufbau bei der Holzrahmenbauweise

Eine Besonderheit bei Holzrahmenhäusern bildet der Wandaufbau. So bestehen die Wände aus sogenannten Sandwichplatten. Dabei handelt es sich um vorgefertigte Wandelemente, die aus einer Innen- und einer Außenschalung aus Holz bestehen. Dazwischen befinden sich eine oder mehrere Schichten für die Wärme- und Schalldämmung.

Mit einem Stecksystem lassen sich die Wandplatten an die Rahmenkonstruktion des Hauses anbringen. So lassen sich in kürzester Zeit Wandflächen errichten.

Beispiele für Holzrahmenhäuser

Holzrahmenhäuser bieten eine große Flexibilität in der Gestaltung. Moderne Architekten nutzen die Bauweise, um innovative und nachhaltige Wohnkonzepte zu realisieren. Beispiele sind energieeffiziente Passivhäuser, die vollständig aus Holzrahmenkonstruktionen bestehen.

Neben modernen Häusern können auch traditionelle Bauweisen wie Fachwerkhäuser mit der Holzrahmenbauweise realisiert werden. Diese Kombination aus traditioneller Ästhetik und moderner Bauweise bietet das Beste aus beiden Welten.

Nachhaltigkeit und ökologische Aspekte

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der bei nachhaltiger Bewirtschaftung umweltfreundlich gewonnen werden kann. Die Verwendung von Holz reduziert den Bedarf an energieintensiven Materialien wie Beton und Stahl.

Holzrahmenhäuser haben hervorragende Dämmeigenschaften, was zu einer hohen Energieeffizienz führt. Dies reduziert den Energieverbrauch für Heizung und Kühlung und senkt die CO2-Emissionen.

Holz ist vollständig recyclebar und kann nach dem Ende seiner Nutzungsdauer wiederverwendet oder umweltfreundlich entsorgt werden.

Zukunft der Holzrahmenbauweise

Die Holzrahmenbauweise wird voraussichtlich weiter an Bedeutung gewinnen. Mit dem zunehmenden Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit entscheiden sich immer mehr Bauherren für diese Bauweise. Technologische Fortschritte und innovative Baukonzepte werden die Attraktivität von Holzrahmenhäusern weiter steigern.

Fazit

Die Holzrahmenbauweise bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Kosten und Bauzeit. Mit den richtigen Materialien und Techniken können Holzhäuser genauso langlebig und sicher sein wie Massivhäuser. In Kombination mit modernen Architekturlösungen und einem wachsenden Bewusstsein für ökologische Bauweisen stellt die Holzrahmenbauweise eine zukunftsfähige Alternative zum traditionellen Hausbau dar.

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